Euro-Krise Schlechte Noten für Europas Krisenländer

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Portugal

Portugal will 2014 wieder auf eigenen Beinen stehen. Quelle: dapd

2014 will Portugal wieder auf eigenen Beinen stehen. Ministerpräsident Pedro Passos Coelho sagte kürzlich, die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Monate  deute darauf hin, dass Portugal kein zweites Hilfspaket benötige, sondern Mitte des Jahres das internationale 78 Milliarden Euro schwere Programm verlassen werde. Anfang Dezember hatte sich die Regierung durch einen Anleihetausch Luft verschafft: Staatsanleihen über 6,5 Milliarden wurden um drei Jahre verlängert.

Aber noch ist unsicher, ob der Wunsch der Regierung Wirklichkeit wird. In diesem Jahr verpasst Portugal sein Haushaltsziel wie schon im Vorjahr. Eigentlich hatte die Regierung von Passos Coelho mit den internationalen Geldgebern für dieses Jahr ein Haushaltsdefizit von 5,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukt (BIP) vereinbart. Herauskommen werden aber 5,5 Prozent nach 6,4 Prozent im Jahr 2012. Finanzministerin Maria Luis Albuquerque spielt die Differenz hinunter und betont, das Land befinde sich „auf einem guten Wege“.

So bewerteten wir Portugal 2012

Ein Ende der Rezession ist in der Tat in Sicht. Die EU-Kommission geht davon aus, dass die Wirtschaft im kommenden Jahr zum ersten Mal seit 2010 wieder wachsen wird und zwar um 0,8 Prozent. Für 2015 erwartet sie beim Bruttoinlandsprodukt sogar ein Plus von 1,5 Prozent.

Portugals wirtschaftliche Zukunft hängt allerdings ganz entscheidend von den Finanzmärkten ab. Passos Coelho geht davon aus, dass die langfristigen Zinsen deutlich senken werden, sobald das portugiesische Verfassungsgericht die Sparmaßnahmen des Haushalts 2014 abgesegnet hat. Aber eine Garantie für ein positives Votum der obersten Richter gibt es nicht. In der Vergangenheit haben sie bereits vier Mal die Regierung zu Korrekturen bei ihrem Sparkurs gezwungen.

Portugals Abschlusszeugnis 2013

Weil sich Irland für einen Exit aus dem Hilfsprogramm ohne Sicherheitsnetz entschieden hat, fehlt Portugal nun auch die Blaupause für seinen Weg. Sollte Portugal im Sommer 2014 sein Programm enden, dürfte es mit großer Wahrscheinlichkeit auf eine Kreditlinie angewiesen sein. Und die käme mit neuen Bedingungen.

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