Gazprom Wenn Nord Stream scheitert, scheitert Europa

Gazprom-Vizepräsident Alexander Medwedew warnt davor, die Ostseepipeline „Nord Stream“ aus politischen Gründen zu blockieren. Die Sanktionen gegen Russland wirkten zudem eher investitionsfördernd.

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Ersatzstahlrohre für die Ostseepipeline Nord Stream Quelle: dpa

"Das käme einem Scheitern Europas gleich“, sagte Medwedew im Gespräch mit der WirtschaftsWoche. „Es wäre ein Diktat der Politik, die sich über wirtschaftliche Erfordernisse hinwegsetzt.“ Gazprom treibe das Projekt deswegen weiter voran.

Der Manager hebt außerdem die aus seiner Sicht positiven Effekte der westlichen Sanktionen gegen Russland hervor: „Sanktionen stärken russische Zulieferer“, so Medwedew. Da Russland weniger Produkte aus dem Westen importieren könne, seien die Unternehmen zum Einkauf bei lokalen Herstellern gezwungen. Insofern würden sie „reale Stimuli schaffen, damit am Binnenmarkt in neue Technologien investiert wird“. Dies beschleunige den Modernisierungsprozess russischer Unternehmen. Politische Ziele der Sanktionen sieht der russische Top-Manager indes nicht erfüllt: „Es ist klar, dass man mit Russen nicht über einen Knüppel, wie es Sanktionen sind, kommunizieren kann“, so Alexander Medwedew über die EU-Sanktionen, die infolge der Krim-Annexion durch Russland und Moskaus Rolle im Ukraine-Krieg 2014 verhängt wurden.

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