Die Wahrscheinlichkeit von Hitzewellen in Europa ist innerhalb des vergangenen Jahrzehnts erheblich größer geworden: Rechneten Experten Anfang des Jahrtausends noch mit zwei besonders heißen Sommern pro Jahrhundert, gehen sie heute von etwa zwei solchen Ereignisse pro Jahrzehnt aus. Auch extreme Hitzewellen wie im Sommer 2003, werden in Zukunft häufiger auftreten als bisher angenommen, berichten britische Wissenschaftler im Fachblatt „Nature Climate Change“. Grund seien die menschlichen Einflüsse auf das Klimasystem.
Zahlen zur Erderwärmung
...forderte die Hitzewelle von 2003 allein in Frankreich.
...Dollar Mehrkosten für den globalen Küstenschutz.
weniger Hitze in Wüstenstädten dank optimaler Luftströmung.
Die Forscher um Nikolaos Christidis vom Met Office Hadley Centre in Exeter (Großbritannien) hatten sich eine 2004 erschienene Studie erneut vorgenommen, in der Wissenschaftler den Einfluss menschlicher Aktivitäten auf die Hitzewelle im Jahr 2003 untersucht hatten. Zudem integrierten sie neue Temperaturdaten und Ergebnisse neuerer Klimamodellierungen. Sie verglichen dabei zwei Zeiträume: Die Jahre zwischen 1990 und 1999 und die Jahre zwischen 2003 und 2012.
Während im ersten Zeitraum statistisch gesehen noch alle 52 Jahre mit einem Sommer gerechnet werden musste, in denen die Durchschnittstemperatur 1,6 Grad Celsius über dem historischen Durchschnitt liegt, sind es im zweiten Zeitraum bereits alle fünf Jahre. Die Wahrscheinlichkeit extremer Hitzewellen mit 2,3 Grad Celsius höheren Durchschnittstemperaturen stieg von einmal in Tausend Jahren auf einmal in 127 Jahren. 2003 waren bei einer solchen Hitzewelle europaweit mehrere zehntausend Menschen gestorben, vor allem in Deutschland, Frankreich und Italien.