Aus Protest gegen geplante Rentenkürzungen und Steuererhöhungen haben griechische Landwirte am Sonntag den vierten Tag in Folge an Dutzenden Stellen zeitweise mehrere wichtige Straßenverbindungen mit Traktoren blockiert. Die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras muss diese Rentenreform umsetzen. Sie ist eine der Voraussetzungen für weitere internationale Finanzhilfen. Die Bauern drohen damit, ihre Proteste in den nächsten Tagen noch auszuweiten und ganztags Straßen zu sperren.
Am Samstag und Sonntag wurde unter anderem der Verkehr zwischen den beiden größten Städten des Landes, Athen und Thessaloniki, stark behindert. Reisende mussten weite Umwege in Kauf nehmen. Vorübergehend wurden auch die Grenzübergänge zur Türkei und Bulgarien mit Treckern blockiert, wie das Staatsradio weiter berichtete.
In Athen demonstrierten am Samstag auch rund 3000 Mitglieder der kommunistischen Gewerkschaft (PAME) gegen die Reformen. Auch Rechtsanwälte, Journalisten, Notare, Apotheker und andere Freiberufler werden mit der neuen Rentenreform zur Kasse gebeten. Sie wollen diese Woche streiken. Auch die Fähren sollen kommenden Mittwoch und Donnerstag bestreikt werden. Für den 4. Februar wurden zudem landesweite Kampfmaßnahmen auch im öffentlichen Dienst angekündigt.
Die Regierung plant unter anderem Kürzungen aller neuen Renten um durchschnittlich 15 Prozent. Zudem sollen die Steuern für Bauern deutlich erhöht werden. Die Rentenreform muss noch von den Gläubigern Griechenlands genehmigt und anschließend vom Parlament in Athen gebilligt werden. Tsipras hat aber nur eine knappe Mehrheit von 153 Abgeordneten im Parlament mit 300 Sitzen.