Griechenland „Wir können nicht mehr!“

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Bisher kein Licht am Ende des Tunnels

Die größten Nettoempfänger der EU
Ein bulgarischer Landwirt hält eine Nationalflagge während Protesten in Sofia Quelle: dpa
Eine Frau mit einer Rumänischen Flagge Quelle: dapd
Blitze über Bratislava Quelle: dpa
Die Altstadt von Vilnius Quelle: AP
Blick aus dem Rathausturm in Prag Quelle: dpa
Die Projektion der portugiesischen auf einem historischen Gebäude Quelle: REUTERS
Das ungarische Parlament Quelle: dpa

Was für die Griechen am schwersten wiegt, und was andere Europäer kaum nachfühlen können, ist die große Unsicherheit für jeden einzelnen. Es geht bei den Griechen nicht nur um den Staat, der vielleicht bankrottgeht, sondern um sie selbst: Wie bezahle ich meine Miete, wenn sich mein Lohn halbiert? Wovon zahle ich plötzlich eine Grundsteuer für mein Haus, wenn ich gar keinen Lohn mehr habe? Und wie komme ich an meine Medikamente, wenn ich sie mir nicht leisten kann?

Weiterhin schlechte Meldungen kommen derweil von der EU: Die Lage in Griechenland hat sich laut der Herbstprognose der EU-Kommission trotz neuem Rettungspaket dramatisch verschlechtert. Die Wirtschaft bricht demnach in diesem Jahr um sechs Prozent ein, statt um 4,7 Prozent wie noch im Frühjahr berechnet. Für kommendes Jahr wird noch mit einem Minus von 4,2 Prozent gerechnet. Während die Wirtschaft abschmiert, wird der Schuldenstand immer höher: Er wächst in diesem Jahr auf 176,7 Prozent der Wirtschaftskraft, heißt es in der Prognose.

So viel zahlt Deutschland für Europa

Die desaströse Stimmung im Land ist bei solchen Aussichten nicht überraschend: Die Griechen blicken sehr pessimistisch in die Zukunft, sagt Tzogopoulos. „Sie glauben nicht mehr daran, dass die Sparauflagen Griechenland retten können. Sie sagen, okay, wir haben unter den Maßnahmen viel gelitten, und sie haben nicht geholfen. Bis hier hin in Ordnung. Aber jetzt sollen wir noch mehr leiden… aber warum? Es scheint ja nichts zu bringen!“

Aber sie gehen demonstrieren – damit es wieder besser wird, damit es für die anderen nicht schlimmer wird. Damit ihre Eltern eine Rente zum Leben haben oder ihre erwachsenen Kinder nicht allzu lange zuhause wohnen bleiben müssen. Sie wollen selbst etwas tun, damit endlich etwas passiert und es bleibt nur der Protest.

Mit Material von dpa

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