Griechenland "Es gibt nicht mehr viel Zeit"

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Noyer: Die EZB darf griechische Schulden nicht umschichten


+++12.10 Uhr+++

Griechenlands Regierungschef Tsipras und Pavlopoulos haben mit Frankreichs Präsident Francois Hollande telefoniert, wie ein Vertreter des griechischen Präsidialamts sagt. Über den Inhalt des Gespräches wurde zunächst nichts bekannt. Außerdem soll es ein Telefonat von Tsipras mit dem Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, gegeben haben.

+++11.50 Uhr+++

Die Bundesregierung bleibt auch nach dem "Nein" der Griechen zu den Spar- und Reformplänen der internationalen Gläubiger gesprächsbereit. "Die Tür für Gespräche bleibt immer offen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. Allerdings lägen die Voraussetzungen für neue Gespräche derzeit nicht vor. Eine entscheidende Bedeutung komme der Haltung der griechischen Regierung zu. Die griechische Bevölkerung hatte bei der Volksbefragung mit großer Mehrheit die Reformforderungen der Institutionen abgelehnt, die jedoch nach dem Auslaufen des Hilfsprogramms vorige Woche ohnehin hinfällig geworden waren.

+++11.45 Uhr+++

Der polnische Finanzminister Mateusz Szczurek sieht in der Griechenland-Krise „auch eine Lektion für Polen“. „Das ist auch eine neue Information für diejenigen, die einen schnellen Beitritt zur Eurozone ohne Änderungen wollten“, sagte Szczurek am Montag im polnischen Rundfunk. Polen hat noch kein Datum für die Einführung der Gemeinschaftswährung festgelegt.

+++11.30 Uhr+++

Russland hofft auf eine baldige Lösung im Schuldenstreit Griechenlands mit seinen Gläubigern: Die Frage der Finanzhilfen sei Sache Griechenlands, sagte ein Kreml-Sprecher.


+++11.15 Uhr+++

Griechenland würde nach Einschätzung eines UN-Schuldenexperten bei weiteren Sparmaßnahmen soziale Unruhen und eine Erholung der Wirtschaft riskieren. Die Protagonisten der griechischen Tragödie sollten nicht nur die Finanzen, sondern auch die Menschenrechte in Betracht ziehen, sagt Juan Pablo Bohoslavsky. Für Griechenland bedeute dies: Keine weiteren Sparmaßnahmen.

von Gregor Peter Schmitz, Cordula Tutt, Dieter Schnaas, Malte Fischer, Max Haerder, Silke Wettach

+++10.50 Uhr+++

Der französische Notenbankchef Christian Noyer stellt klar: Die EZB darf griechische Schulden nicht umschichten - dies wäre verbotene Staatsfinanzierung. Der für den Euro-Raum zuständige Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, gibt um 12.00 Uhr (MESZ) eine Pressekonferenz. Er ist damit der erste hochrangige Vertreter der Brüsseler Behörde, der sich nach dem Referendum in Griechenland äußert.


+++10.42 Uhr+++

Frankreichs Finanzminister Michel Sapin hat die griechische Regierung aufgefordert, nach der Ablehnung der Spar- und Reformvorschläge der Gläubiger beim Referendum ein eigenes Angebot zu präsentieren. „Die Basis für einen Dialog ist auf dem Tisch, aber es ist an Griechenland, uns zu zeigen, dass es den Dialog ernst nimmt und weiß, dass es im Euro bleiben kann, und dass Entscheidungen zu treffen sind“, sagte Sapin am Montag dem Radiosender Europe 1.

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