Großbritannien und die EU Brexit-Unterstützer haben die reichsten Fans

Beim Kopf-an-Kopf-Rennen um einen Austritt Großbritanniens aus der EU haben die Brexit-Befürworter einen finanziellen Vorteil: Sie konnten zuletzt mehr Spenden einsammeln. Der politische Ausgang aber bleibt völlig offen.

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Vor der EU-Abstimmung in Großbritannien konnten die Brexit-Befürworter mehr Spenden sammeln. Quelle: dpa

Der Mann macht aus seiner Meinung keinen Hehl: Ein Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union werde dem Land gut tun, sagte Peter Hargreaves, Gründer und Großaktionär des britischen Brokerhauses Hargreaves Lansdown, vor einigen Wochen in einem Interview mit der BBC. Wenn Großbritannien sich für diesen Schritt entscheide, dann werde das „ein absoluter Ansporn für jedermann sein zu beweisen, dass dies die richtige Entscheidung war.“

Bei diesem Plädoyer allein ist es nicht geblieben. Um die Chancen zu erhöhen, dass es wirklich zu diesem so genannten Brexit kommt, hat Hargreaves einer der EU-skeptischen Organisationen auf der Insel eine üppige Spende zukommen lassen: insgesamt 3,2 Millionen Pfund (umgerechnet vier Millionen Euro).

Das geht aus einer Liste hervor, die Großbritanniens unabhängige Wahlkommission am Mittwoch veröffentlicht hat. Darauf sind die größten Geldgeber der britischen Pro- und Anti-EU-Gruppen und Hargreaves führt dieses Ranking an.

Die schwierige Beziehung der Briten zu Europa

Der großzügigste Spender der Brexit-Gegner ist David Sainsbury, der ehemalige Verwaltungsratschef der britischen Supermarktkette Sainsbury, mit mehr als zwei Millionen Pfund. Diese Summe hat er auf  verschiedene Pro-EU-Gruppen verteilt. Insgesamt haben beide Lager fast 16 Millionen Pfund (20 Millionen Euro) eingesammelt. Die Europa-Gegner kommen dabei auf etwas mehr als die Hälfte dieser Spendensumme – auf 8,2 Millionen Pfund.

Die Briten werden am 23. Juni über ihre künftigen Beziehungen zu EU abstimmen. In Umfragen liefern sich beide Seiten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Warnungen wichtiger Staatschefs wie US-Präsident Barack Obama sowie umfangreiche ökonomische Studien, die massive Nachteile nach einem Brexit vorhersagen, haben den Austrittsgegnern nur kurzfristig etwas Rückenwind gegeben. In den vergangenen Tagen haben Politiker beider Lager den Ton verschärft und ihren Argumenten mehr Nachdruck zu geben versucht.

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