Italien Kein Interesse an Reformen

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"Für Wirtschaftspolitik nie etwas übrig gehabt"

Berlusconi Quelle: dpa

Mit Berlusconis bislang felsenfester Überzeugung, seine Regierung meistere die gegenwärtige Krise besser als alle anderen, hat das nichts mehr zu tun. Die teilt ohnehin fast niemand mehr – weder die italienische Wirtschaft noch die Ökonomieprofessoren des Landes, weder die Ratingagenturen noch die Finanzmärkte oder die anderen europäischen Regierungschefs. Angela Merkel hat in Brüssel öffentlich und unmissverständlich gesagt, das Vertrauen der Märkte in Italien würde sich erst dann wieder einstellen, wenn Rom seine Hausaufgaben mache. Schwer vorstellbar, dass sie Berlusconi das noch zutraut.

Viel eher besteht die Gefahr, dass Berlusconi seinem Land noch einmal erheblich schadet: Wenn er nach gewohnter Manier in die rhetorische Offensive geht, ohne dass entsprechende Taten folgen, sodass sich die neuen Zusagen an die Verhandlungspartner in Europa wieder einmal als Blendwerk herausstellen.

Der Regierungschef selber fände das wahrscheinlich nicht schlimm, wenn man Mario Monti glaubt. Der einstige EU-Kommissar und heutige Präsident der Bocconi-Wirtschaftsuniversität bringt das Problem auf den Punkt: „Berlusconi hat für Wirtschaftspolitik nie etwas übrig gehabt.“

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