Nach Macheten-Attacke Pariser Angreifer verweigert Aussage

Der Pariser Macheten-Angreifer ist außer Lebensgefahr. Im Krankenhaus wird er in Polizeigewahrsam genommen. Doch der Mann verweigert die Aussage. Identität und Motiv des Täters sind noch nicht vollständig geklärt.

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Ein Soldat patrouilliert beim Louvre. Quelle: dpa

Nach der Macheten-Attacke am Louvre hat der Pariser Angreifer bei seinem ersten Verhör geschwiegen. Er habe auf die Fragen der Ermittler nicht geantwortet, wie die französische Wochenzeitung „L'Express“ auf ihrer Internetseite mit Bezug auf Ermittlerkreisen berichtete.

Der Mann, der am Freitag mit zwei Macheten auf vier Soldaten gestürzt war, wurde am Samstagabend im Pariser Krankenhaus Georges-Pompidou in Polizeigewahrsam genommen.

Der Mann war von einer Kugel im unteren Bauchteil getroffen worden und schwebte zunächst in Lebensgefahr. Der Vorfall ereignete sich in der unterirdischen Einkaufspassage, die zum Louvre führt. Ein Soldat wurde leicht verletzt.

Große Terroranschläge in Europa

Die Identität und das Motiv des Täters sind noch nicht vollständig geklärt. Bei dem Mann soll es sich um einen 29-jährigen Ägypter handeln, der erst vor wenigen Tagen mit einem Touristenvisum aus Dubai nach Paris gekommen war. Die Ermittler gehen von einem Terrorakt aus, denn der Angreifer hat bei seiner Tat laut gedroht und „Allahu Akbar“ („Gott ist groß“ auf Arabisch) gerufen.

Frankreich war in den vergangenen zwei Jahren mehrfach Ziel islamistischer Anschläge, im Land gilt deshalb der Ausnahmezustand.

Berichten französischer Medien zufolge soll er kurz vor seinem Angriff am Freitagmorgen mehrere Botschaften auf Twitter verschickt haben, in denen er unter anderem Bezug auf die Brüder in Syrien und die Kämpfer in der ganzen Welt nimmt. In einer soll er auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) unterstützen.

Erste Ermittlungen haben ergeben, dass der Ägypter im Oktober von Dubai aus den Visumsantrag für Frankreich gestellt hat, wo er am 26. Januar auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle gelandet war. Seine Unterkunft im schicken 8. Arrondissement der französischen Hauptstadt hatte er schon vor seiner Ankunft reserviert. In dem Appartement, für das er für eine Woche 1700 Euro bezahlte, fanden die Ermittler auch die Rechnung von 680 Euro für die beiden Macheten. Gekauft hatte er sie am 28. Januar in der Nähe der Bastille.

Derzeit ist noch offen, ob der Mann allein oder auf Anweisung gehandelt hat. Die Auswertung der Daten seines Handys und seines Tablets haben bislang noch keine Aufschlüsse ergeben.

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