Niedrigster Stand seit 2009 Arbeitslosigkeit in Euro-Zone weiter niedrig

Dank der anhaltenden Erholung der Konjunktur verzeichnet die Euro-Zone die niedrigste Arbeitslosenquote seit 2009 - damals verschlechterte die Finanzkrise die Situation in der gesamten Währungsunion.

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In der Euro-Zone sind so viele Menschen in Lohn und Brot wie zuletzt vor achteinhalb Jahren. Quelle: dpa

Die anhaltende konjunkturelle Erholung hält die Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone auf dem tiefsten Stand seit achteinhalb Jahren. Im August fiel die Zahl der registrierten Arbeitslosen auf 14,751 Millionen. Das sind 42.000 weniger als im Vormonat und 1,319 Millionen weniger als vor einem Jahr, wie das Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte. Die um jahreszeitliche Schwankungen bereinigte Arbeitslosenquote verharrte bei 9,1 Prozent. "Das bleibt die niedrigste Quote in der Euro-Zone seit Februar 2009", betonte Eurostat. Damals ging es wegen der Finanzkrise in der gesamten Währungsunion bergab.

Die Wirtschaft in der Währungsunion wächst derzeit kräftig. Im zweiten Quartal kletterte das Bruttoinlandsprodukt mit 0,6 Prozent doppelt so schnell wie das in Großbritannien. Indikatoren deuten darauf hin, dass sich der positive Trend fortsetzt. Die Geschäfte der Industrie etwa expandierten im September so kräftig wie seit über sechseinhalb Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex kletterte um 0,7 auf 58,1 Punkte, wie das Institut IHS Markit zu seiner Umfrage unter Tausenden Unternehmen mitteilte. Bereits ab 50 signalisiert das Barometer ein Wachstum. "Der Industriesektor hat noch einen Gang höher geschaltet", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Überdies stehe der Aufschwung auf immer breiterer Basis, da von der anziehenden Nachfrage momentan alle Länder profitierten. "Selbst aus Griechenland kamen gute Nachrichten, wo es so kräftig aufwärts ging wie zuletzt im Juni 2008", betonte der Experte.

Ein kräftiger Schub an Neuaufträgen veranlasste die Unternehmen, so viele Stellen zu schaffen wie nie zuvor in der 20-jährigen Umfragegeschichte. Auch die Auftragsbestände nahmen zu, "was darauf hindeutet, dass sich der Einstellungsboom noch ziemlich lange fortsetzen dürfte", sagte Williamson. Der stärkere Euro habe den Exporten bislang nicht geschadet. Auch die Binnennachfrage ziehe weiter an.

Die Schere im Währungsraum geht aber nach wie vor weit auseinander. Deutschland kommt nach einheitlicher europäischer Berechnungsweise mit 3,6 Prozent auf die niedrigste Arbeitslosenquote, gefolgt von Malta mit 4,2 Prozent. Am höchsten ist die Arbeitslosigkeit in Griechenland mit 21,2 Prozent (im Juni), in Spanien liegt sie bei 17,1 Prozent.

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