Die deutsche Bundespolizei verstärkt die Kontrollen an der Grenze zu Frankreich. Die Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen an den Binnengrenzen zu Frankreich sowie an deutschen Flughäfen und Bahnhöfen mit Verbindungen in das Nachbarland seien verstärkt worden, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière. Die Bundespolizei unterstütze Frankreich zudem beratend bei seinen Kontrollen im Grenzgebiet. Auch Spanien erhöht die Sicherheitsvorkehrungen. Die Grenze zu Frankreich werde schärfer bewacht, sagt der spanische Innenminister Fernandez Diaz.
Bundesweite Trauerbeflaggung am Freitag
Innenminister Thomas de Maizière hat für diesen Freitag bundesweite Trauerbeflaggung an den obersten Bundesbehörden angeordnet. Dies geschehe als Zeichen der Anteilnahme und Solidarität mit dem französischen Volk nach dem abscheulichen Anschlag, teilte das Ministerium am Freitag in Berlin mit.
Frankreich ruft Gendarmerie-Reservisten zur Hilfe
Um nach dem Anschlag von Nizza die Polizei zu entlasten, setzt Frankreich auf Reservisten der Gendarmerie. Das Land will die operationelle Reserve der Truppe einsetzen, wie Premierminister Manuel Valls nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts sagte. Dabei handelt es sich um ehemalige Gendarmen. Die Gendarmerie gehört zwar zum Militär, übernimmt aber Polizeiaufgaben und untersteht deshalb auch dem Innenministerium. Wie viele Reservisten Frankreich einsetzen will und welche Aufgaben sie übernehmen sollen, wurde zunächst nicht bekannt.
Terroristische Einzeltäter in Europa
Ein Islamist ersticht im Umland von Paris einen Polizisten und verschanzt sich in dessen Haus. Die Polizei stürmt das Gebäude und erschießt den Täter. Später wird dort auch die Lebensgefährtin des Opfers tot aufgefunden.
Ein 25-jähriger Marokkaner eröffnet in einem Zug von Amsterdam nach Paris das Feuer und wird von mehreren Fahrgästen überwältigt. Die Pariser Staatsanwaltschaft geht von terroristischen Motiven aus.
Ein 35-Jähriger wird überwältigt, als er in einem Industriegas-Werk bei Lyon eine Explosion verursachen will. Er hatte zuvor seinen Arbeitgeber enthauptet und den Kopf mit zwei Islamisten-Flaggen auf den Fabrikzaun gesteckt.
Ein arabischstämmiger 22-Jähriger feuert in Kopenhagen auf ein Kulturcafé. Ein Mann stirbt. Vor einer Synagoge erschießt der Attentäter einen Wachmann, bevor ihn Polizeikugeln tödlich treffen.
In Brüssel erschießt im Jüdischen Museum ein französischer Islamist vier Menschen. Kurz darauf wird er festgenommen. Als selbst ernannter „Gotteskrieger“ hatte er zuvor in Syrien gekämpft.
Ein junger Kosovo-Albaner erschießt auf dem Flughafen Frankfurt/Main zwei US-Soldaten und verletzt zwei weitere schwer. Der Mann gilt als extremistischer Einzeltäter.
Der norwegische Rechtsterrorist Anders Behring Breivik tötet bei zwei Anschlägen insgesamt 77 Menschen. Er zündet zuerst eine Bombe im Osloer Regierungsviertel und erschießt dann 69 meist jugendliche Teilnehmer eines sozialdemokratischen Ferienlagers.
Französischer Präsident ordnet dreitägige Staatstrauer an
Hollande ordnet eine dreitätige Staatstrauer an. Von Samstag bis Montag sollen die Flaggen auf Halbmast hängen. Die angekündigte erneute Verlängerung des Ausnahmezustands solle bereits am kommenden Dienstag im Kabinett und dann am Mittwoch und Donnerstag vom Parlament beraten werden.
Belgien setzt mehr Polizei am Nationalfeiertag ein
Für den belgischen Nationalfeiertag am 21. Juli hatte die Polizei in Brüssel schon vor dem Anschlag eine Verstärkung angefordert und erhalten. Das Zentrum für die Beurteilung der Terrorgefahr halte an der zweithöchsten Alarmstufe fest, teilte Innenminister Jan Jambon nun mit. Die aktuelle Stufe drei bedeutet, dass die Behörden die terroristische Bedrohung in Belgien als „ernst, möglich und wahrscheinlich“ einschätzen.
Sitzung des französischen Sicherheitskabinetts hat begonnen
François Hollande empfängt im Elyséepalast die Mitglieder seines Sicherheitskabinetts. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf den Elyséepalast. Nach der Sitzung werde Hollande in die südfranzösische Küstenstadt fliegen.