Der Bahn-Manager Christian Kern soll in Österreich neuer Bundeskanzler sowie Parteichef der Sozialdemokraten werden. „Die Entscheidung ist gefallen“, erklärte der SPÖ-Interimchef Michael Häupl in Wien am Rande einer Sitzung der SPÖ-Landeschefs.
Der Bundesparteivorstand muss die Personalie am kommenden Dienstag offiziell billigen. Einen Tag später soll Kern vom österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer als 13. Bundeskanzler nach 1945 vereidigt werden.
Der 50-jährige Kern war zuletzt vor 20 Jahren in der Politik, als er unter anderem Pressesprecher des damaligen SPÖ-Fraktionschefs war. Er ist Chef der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Kern folgt auf Werner Faymann, der nach innerparteilicher Kritik zurückgetreten war.
Der bisherige Regierungschef Werner Faymann (56) war am Montag überraschend zurückgetreten. Er hatte damit die Konsequenzen aus innerparteilicher Kritik gezogen. In seiner fast achtjährigen Amtszeit hatten die Sozialdemokraten bei 19 von 21 Wahlen Stimmen verloren.
Der ehemalige ORF-Intendant Gerhard Zeiler (60), der ebenfalls im Rennen war, habe seine Ambitionen fallenlassen, schreibt die Zeitung „Der Standard“.