Reifenskandal EU-Kommission verschärft Gesetze

Nach der Veröffentlichung von Reifentests durch die Brüsseler Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) will die EU-Kommission gegen Sicherheitsprobleme bei Autoreifen vorgehen.

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Die EU-Kommission will gegen Sicherheitsprobleme bei Autoreifen vorgehen. Quelle: dapd

„Die T&E-Studie untermauert die Position der EU-Kommission“, sagte ein Kommissions-Sprecher der WirtschaftsWoche. „Verschärfte Auflagen werden Anfang kommenden Jahres in Kraft treten.“

Die Studie von T&E war zu dem Ergebnis gekommen, dass Reifendruck-Kontrollsysteme häufig nicht funktionieren und dass es bei der Technologie ein ähnliches Phänomen gibt, wie der Abgasreinigung von Dieselfahrzeugen: Die Systeme funktionieren nur bei behördlichen Zulassungstests, aber nicht oder nur sehr eingeschränkt im Normalbetrieb. „Es besteht der Verdacht“, so das Fazit der Studie, „dass Autobauer nicht nur bei Emissionstests betrügen, sondern auch bei Sicherheitstests“. Die EU-Kommission teilt offenbar die Bedenken der Umweltorganisation: „Die Kommission begrüßt die Schlussfolgerungen der Studie“, so ein Sprecher der EU-Kommission. „Bei einigen Systemen kann es sein, dass die auf der Straße nicht so gut funktionieren wie unter Laborbedingungen.“ Auch das Bundesverkehrsministerium in Berlin unterstützt die Position der EU-Kommission.

T&E hat in dem Test überprüft, ob ein VW Golf und ein Fiat 500 L in alltäglichen Fahrsituationen Alarm schlagen, wenn der Reifenluftdruck gefährlich sinkt. Der Golf versagte in 14 von 16 Tests, der Fiat in allen. VW und Fiat zweifeln die Ergebnisse an, ihre Systeme erfüllten alle gesetzlichen Anforderungen. Die von T&E beanstandete Technik stammt überwiegend vom Audi-Tochterunternehmen Nira Dynamics. Die meisten anderen Autobauer nutzen dagegen ein System, das nicht im Verdacht steht, in Alltagssituationen zu versagen.

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