Sondergipfel Das waren die Anwärter im EU-Postenpoker

Beim EU-Sondergipfel suchen die Staats- und Regierungschefs Nachfolger für EU-Ratschef Herman Van Rompuy und die EU-Außenbeauftragte Catherine Asthon. Für die Spitzenposten waren zahlreiche Politiker im Gespräch.

Federica Mogherini (41), ItalienDie italienische Außenministerin gilt als Favoritin für das Amt des Außenbeauftragten. Die Sozialdemokratin ist allerdings erst seit Februar im Amt und wurde deswegen als unerfahren bezeichnet. 2008 zog sie für die Mitte-Links-Partei PD (Demokratische Partei) in die italienische Abgeordnetenkammer ein. Ihre einzige weibliche Konkurrentin um den Posten ist Kristalina Georgiewa (61) aus Bulgarien. Die Konservative ist bislang EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe und Krisenschutz. Sie gilt als außenpolitisch erfahren. Die Wirtschaftsexpertin hatte zuvor viele Jahre bei der Weltbank gearbeitet, etwa als Vize-Präsidentin. Quelle: REUTERS
Radoslaw Sikorski (51), PolenAuch der polnische Außenminister möchte EU-Außenbeauftragter werden. Er gehört dem Mitte-Rechts-Spektrum an und machte in seinem Land schnell politische Karriere. Von 2005 bis 2007 war er polnischer Verteidigungsminister, seitdem Außenminister. Zuletzt wurde Sikorski von einer Abhöraffäre belastet. Quelle: REUTERS
Frans Timmermans (53), NiederlandeDer Sozialdemokrat Timmermans ist Außenminister seines Landes. Nach dem mutmaßlichen Abschuss von Flug MH17 über der Ostukraine am 17. Juli bewies er sich auch als Krisenmanager und wurde zum populärsten Politiker der Niederlande. Nun will er der EU-Außenbeauftragte werden. Quelle: REUTERS
Carl Bildt (65), Schweden. Der schwedische Außenminister ist seit 2006 im Amt. Der Konservative ist ein Hochkaräter in der internationalen Politik. So war er von 1995 bis 1997 als Hoher Repräsentant in Bosnien aktiv und 1999 bis 2001 UN-Beauftragter für das Kosovo. In Schweden war er von 1991 bis 1994 Ministerpräsident. Quelle: REUTERS
Helle Thorning-Schmidt (47), DänemarkDie Sozialdemokratin und dänische Regierungschefin Thorning-Schmidt gilt als Favoritin für den Posten des EU-Ratspräsidenten. Seit 2011 steht sie an der Spitze ihres Landes - und zwar als erste Frau. Die Politikwissenschaftlerin war von 1999 bis 2005 Abgeordnete des EU-Parlaments und danach Abgeordnete im dänischen Parlament. Quelle: dpa
Dalia Grybauskaite (58), LitauenAuch die litauische Präsidentin ist im Gespräch um den Posten des Ratspräsidenten. Sie steht seit 2009 als erste Frau an der Spitze der baltischen Ex-Sowjetrepublik. Als frühere EU-Finanz- und Haushaltskommissarin (2004 bis 2009) kennt sie den Brüsseler Politikbetrieb von innen. Die studierte Volkswirtin ist parteilos. Quelle: AP
Valdis Dombrovskis (43), LettlandDer Konservative führte seit Anfang 2009 eine Mitte-Rechts-Regierung und ermöglichte seinem Land 2014 die Einführung des Euros. Nach dem Einsturz eines Supermarkt-Daches mit 54 Toten übernahm Dombrovskis im vergangenen November die politische Verantwortung und trat zurück. Quelle: REUTERS
Donald Tusk (57), PolenDer polnische Regierungschef ist schon seit längerem im Gespräch als möglicher Anwärter auf einen hohen Posten in der EU. Der Liberalkonservative ist ein überzeugter Europäer, sein Verhältnis zu Bundeskanzlerin Angela Merkel gilt als freundschaftlich. Mit seinen Englischkenntnissen hapert es jedoch - auch Tusks polnische Parteifreunde haben das stets als größten Stolperstein für eine mögliche EU-Karierre bezeichnet. Quelle: AP
Enrico Letta (48), ItalienDer ehemalige italienische Ministerpräsident führte Italien nur zehn Monate lang, bis vergangenen Februar. Der Sozialdemokrat gehörte von 2004 bis 2006 dem Europaparlament an. Quelle: dpa
Andrus Ansip (57), EstlandEr war von 2005 bis 2014 Ministerpräsident seines Landes und trat im März von dem Amt zurück. Von 2004 bis Anfang 2014 war Ansip Vorsitzender der wirtschaftsliberalen Estnischen Reformpartei. Quelle: dpa
Enda Kenny (63), IrlandDer gelernte Lehrer ist seit 2011 irischer Ministerpräsident. Der Konservative führt seit 2002 die irische Volkspartei Fine Gael. Quelle: AP
Luis de Guindos (54), SpanienDe Guindos ist Kandidat für den Posten des Eurogruppenchefs. Der konservative Ökonom ist derzeit spanischer Wirtschaftsminister. Er könnte Nachfolger des Niederländers Jeroen Dijsselbloem werden, der noch bis Mitte nächsten Jahres die exklusive Eurogruppe führt. De Guindos ist als früherer Investmentbanker ein Experte in Banken- und Finanzfragen. Quelle: REUTERS
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