Thatchers Leben in Bildern Regieren ohne Kompromisse

Elf Jahre regierte Margaret Thatcher in Großbritannien. Die „Eiserne Lady" hat ihr Land mit ihrer konservativen Wirtschaftspolitiktief geprägt. Doch am Ende war es ihre eigene Partei, die Thatcher vom Thron verdrängte.

Margaret Thatcher mit Königin Elizabeth II 1979, im Jahr ihrer Amtseinführung. Die ehemalige britische Premierministerin wurde 1925 in Grantham geboren und verstarb am 8. April 2013 im Alter von 87 Jahren. Quelle: AP
Über zehn Jahre regierte Margaret Thatcher die Briten. Ihren ersten Wahlsieg feierte Thatcher 1979, als die damalige Parteiführerin ihre konservative Labour-Party aus der Opposition zurück in die Regierung führte. Nicht nur wegen ihrer konservativen Wirtschaftspolitik, sondern auch wegen ihres harten Führungsstils ist die britische Premierministerin seit dem als „Eiserne Lady" bekannt. Quelle: AP
Vor ihrer politischen Karriere arbeitete Thatcher als Chemikerin und soll sogar an der Erfindung des Soft Eis beteiligt gewesen sein. Das Bild zeigt die damalige Oppositionsführerin 1975 mit dem kalifornischen Gouverneur Ronald Reagan, der später als US-Präsident einer der engsten Verbündeten Thatchers werden sollte. Quelle: AP
Ihren Spitznamen festigte Thatcher spätestens durch ihre Reaktion auf den Streik der britischen Bergarbeiter in den Jahren 1984 und 1985. Thatcher saß den Protest der Bergarbeiter gegen die von ihr geplanten Schließungen einfach aus, bis den Streikenden nach einem Jahr das Geld ausging. Die Gewerkschaften mussten eine erheblichen Machteinbuße in Kauf nehmen, Thatcher hingegen ging aus dem ein Jahr dauernden Disput gestärkt hervor. Sie setzte im ganzen Land Privatisierungen durch und schraubte den Einfluss des Staates auf den Markt auf ein Minimum zurück. Quelle: AP
Auch in der Außenpolitik regierte Thatcher mit harter Hand. Als Grund für ihren Wahlerfolg 1983 gilt ihr Sieg über Argentinien im Falklandkrieg ein Jahr zuvor. Seit 1833 beansprucht Großbritannien die Insel für sich und verteidigt sie seit dem erfolgreich. Argentinien musste 1982 nach nur 74 Tagen seinen Angriff auf die Insel abbrechen. Nachhaltig lösen konnte Thatcher den Konflikt jedoch nicht: Noch immer sieht Argentinien die Insel als Staatsterritorium an. Quelle: AP
Thatcher im Dezember 1984, zwei Monate nach dem Anschlag auf das Brighton-Hotel. Die irische Rebellentruppe IRA tötete bei dem Anschlag fünf Menschen, Thatcher blieb unverletzt. Als die Bombe mitten in der Nacht explodierte, schrieb die Premierministerin noch an einer Rede für ihren nächsten Tag. Die Bombe zerstörte zwar ihr Badezimmer, nicht jedoch ihr Schlaf- und Aufenthaltszimmer. Quelle: AP
Thatcher mit dem deutschen Ex-Kanzler Helmut Kohl. Das Verhältnis der britischen Premierministerin zum europäischen Festland war gespalten. „I want my money back", forderte die eiserne Lady 1984 bei einem Gipfel der Europäischen Gemeinschaft in Fontainebleau: Großbritannien zahle als wirtschaftliches schwaches Land zu viel in den gemeinsamen Topf und bekomme zu wenig zurück, so Thatcher. Sie setzte sich durch: Großbritannien bekommt bis heute etwa zwei Drittel seiner Netto-Beiträge an den EU-Haushalt erstattet. Auch in Deutschland war die Premierministerin bekannt für ihren Starrsinn. So stellte sie sich bis zum Ende gegen die deutsche Wiedervereinigung. Quelle: AP
Das Haus an der Downing Street No. 10 verließ die Premierministerin nur widerwillig. Ihre eigene Partei stellte sich gegen sie, Thatcher musste schließlich am 28. November 1990 zurücktreten. Mit der Einführung der Kopfsteuer hatte sich Thatcher bei ihrem Volk unbeliebt gemacht, wochenlang gingen die Menschen auf die Straße, in London eskalierte der Protest schließlich in Straßenschlachten. Auch den Starrsinn der Premierministerin in ihrer Europa-Politik wollten ihre Parteikollegen nicht mehr länger mittragen. Reihenweise wechselten ihre Parteifreunde in die Opposition, bis sich Thatcher schließlich geschlagen geben musste. Quelle: AP
Thatcher hatte ein enges Verhältnis zu US-Präsidenten Ronald Reagan. Trotz schwerer gesundheitlicher Probleme reiste sie im Juni 2004 noch einmal in die USA, um an der Trauerfeier teilzunehmen. Auf dem Foto berührt sie seinen Sarg. Thatcher war einer von vier Menschen, die Reagan darum gebeten hatte, eine Grabrede für ihn zu halten. Diesem Wunsch kam sie nach. Wegen ihrer Krankheit wurde die Rede allerdings vorher aufgezeichnet und bei der Beerdigung als Videobotschaft gezeigt. Quelle: AP
Auch politisch waren sich Thatcher (rechts) und Reagan nah. Ihre Wirtschaftspolitik bekam den Namen Thatcherismus und war im Hinblick auf Inflationsbekämpfung und Deregulierung der von Ronald Reagan (Reaganomics) in den USA sehr ähnlich. Auf diesem Foto von 1984 sind die beiden mit Queen Elizabeth II zu sehen. Quelle: dpa
Ende 2011 feierte der Film "Die Eiserne Lady" Premiere. Meryl Streep wurde für ihre Darstellung von Margaret Thatcher mit dem Oscar ausgezeichnet, der Film selbst bekam gemischte Kritiken. Die Familie Thatchers distanzierte sich von dem Film-Projekt. Sie habe mit keinem Angehörigen sprechen können sagte die Regisseurin Phyllida Lloyd. Auch die Einladung zur Premiere eingeladen schlug die Familie aus. Quelle: dpa
Mitte 2012 versteigerte das Londoner Auktionshaus Christie's Kostüme der ehemaligen Premierministerin. Die oft farbenfrohen Blazer und Röcke brachten beinahe 100.000 Pfund ein. Quelle: dapd
Ebenfalls viel Geld brachte diese Handtasche ein, die Margaret Thatcher gehörte. Im Jahr 2000 bezahlte ein Geschäftsmann dafür 150.000 Dollar - der Erlös kam der Brustkrebsforschung zu Gute. Thatcher soll einmal gesagt haben, ihre Handtasche sei der einzig sichere Ort in der Downing Street. In Gesprächen mit anderen Regierungschefs platzierte sie ihre Tasche vor sich auf dem Tisch, fast wie eine Waffe. Somit verdankt die englische Sprache Thatcher ein das geflügeltes Wort: der Begriff "handbagging" bedeutet etwa so viel wie Durchsetzungsfähigkeit. Quelle: dpa
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