Umfrage Die Griechen mögen die Deutschen nicht mehr

Der Ruf der Deutschen in Griechenland ist dahin. Grund ist - wenig überraschend - die Haltung der Bundesregierung in der Schuldenkrise. Der neue Favorit der Griechen kommt aus Übersee.

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Bei den Griechen hat das Deutschlandbild in der schweren Finanzkrise stark gelitten. Nur noch jeder Dritte (33,2 Prozent) äußert sich in einer Umfrage positiv über Deutschland. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die die Athener Sonntagszeitung „To Vima“ veröffentlichte. 2005 hatte Deutschland noch als populärstes ausländisches Land Zustimmung bei 78,4 Prozent der Griechen gefunden. Umstritten ist in Griechenland vor allem der auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel propagierte rigorose Sparkurs.

Deutlich an Popularität gewonnen haben dagegen die USA, die Wachstum und Konjunkturhilfen als Ausweg aus Rezession und schwerer Arbeitslosigkeit sehen. Laut Umfrage werten 55,5 Prozent der Befragten die USA positiv. Der Anstieg ist bemerkenswert. Vor acht Jahren hatten nur 27,8 Prozent der damals Befragten Sympathie für die Vereinigten Staaten gezeigt. Zuletzt hatte US-Präsiden Barack Obama den Griechen seinen Respekt für deren Sparanstrengungen ausgedrückt und ein Aufweichen der Sparauflagen gefordert.

Sorgen müssen sich die Deutschen trotzdem nicht machen. Die Griechen haben ihre kritische Meinung gegenüber Deutschland ziemlich exklusiv. So kam die britische BBC vor wenigen Wochen zu dem Ergebnis, dass Deutschland einer Umfrage zufolge das Land sei, dessen Einfluss Menschen in aller Welt am positivsten sehen. Mit einer Zustimmung von 59 Prozent landete Deutschland mit deutlichem Vorsprung auf Platz 1 vor Kanada und Großbritannien. Im Vorjahr hatte Japan noch an der Spitze gelegen. Das Land rutschte auf Platz vier ab.

Die BBC hatte 26.000 Menschen in 25 Ländern der Erde nach ihrer Sichtweise auf 16 Länder befragt. Auf dem letzten Platz landete der Iran, knapp hinter Pakistan. Deutschland wird von 59 Prozent "überwiegend positiv" gesehen - drei Prozentpunkte mehr als noch vor einem Jahr. Einzig die Griechen - ermittelte auch die BBC - finden, dass Deutschland der Welt nicht gut tut. 52 Prozent glauben, die Bundesrepublik verändere die Welt zum Schlechten. In Spanien hingegen, wo die Merkel'sche Euro-Rettungspolitik scharf kritisiert wird, sagen mehr als zwei Drittel der Befragten,  dass Deutschland einen positiven Einfluss auf die Welt hat.

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