Ein Mailänder Gericht hatte im Oktober vier Jahre Haft gegen den 76-Jährigen verhängt sowie ein fünfjähriges Verbot, öffentliche Ämter zu bekleiden. Dagegen ging Berlusconi in Revision, doch ein Berufungsgericht bestätigte das Urteil. Das Kassationsgericht war nun die letzte Instanz.
Die Verurteilung könnte auch Auswirkungen auf die brüchige Regierungskoalition von Ministerpräsident Enrico Letta haben. Sie wird von Berlusconis Mitte-Rechts-Partei Volk der Freiheit mitgetragen. Berlusconi selbst hat aber erklärt, der Richterspruch solle keinen Einfluss auf die Regierungspolitik haben.
Letta rief am Abend zur Besonnenheit auf. „Zum Wohle des Volkes“ sei es nötig, dass nun „ein Klima der Gelassenheit“ die Oberhand behalte.
Ein Parteifreund Berlusconis, der frühere Justizminister Nitto Palma, versicherte: „Das Urteil hat keine Auswirkung auf den Fortbestand der Koalition.“ Die Partei Volk der Freiheit werde die Regierung Letta weiter unterstützen.
Die Opposition sieht Berlusconis jahrzehntelange Karriere unterdessen am Ende. Der Vorsitzende der „Fünf-Sterne-Bewegung“, Beppe Grillo, schrieb in seinem Blog: „Berlusconi ist tot. Es lebe Berlusconi“. Er verglich die Verurteilung Berlusconis mit dem Fall der Berliner Mauer.
Ein weiteres Berufungsverfahren gegen Berlusconi steht noch aus. Im sogenannten Ruby-Prozess hatte ein Gericht den Ex-Ministerpräsidenten wegen Sex mit minderjährigen Prostituierten und Amtsmissbrauch zu sieben Jahren Haft verurteilt. Sollte das Urteil in einem Berufungsverfahren bestätigt werden, droht Berlusconi sogar ein lebenslanges Verbot, öffentliche Ämter zu bekleiden.