Vatikan Benedikt XVI. – der Papst, der aneckte

Papst Benedikt XVI. hat mit seinen Positionen immer wieder für teilweise heftige Debatten gesorgt. Mit seiner ersten Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ (Die Liebe in der Wahrheit) eckte Benedikt nicht zum ersten Mal an. Ein Überblick.

Entscheidungen von Papst Benedikt XVI. haben in seiner Amtszeit immer wieder für Unverständnis und Empörung gesorgt. Die umstrittensten davon im Überblick... Quelle: dpa
12. September 2006: Die "Regensburger Rede" des Papstes führt zu einem Entrüstungssturm in der islamischen Welt. Der Papst hatte aus einem Schriftstück des 14. Jahrhunderts zitiert, in dem es heißt, Mohammed habe der Welt "nur Schlechtes und Inhumanes" gebracht. Quelle: dpa
27. Juni 2007: Als Zugeständnis an die Traditionalisten befürwortet der Papst Gottesdienste im traditionellen Ritus und hebt damit rund 40 Jahre alte Beschränkungen auf. In der "tridentinischen Messe" spricht der Priester Latein und wendet der Gemeinde den Rücken zu (Foto). Mit seinem Schritt weckt der Papst Befürchtungen, er wolle auch andere Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils rückgängig machen. Quelle: AP
10. Juli 2007: Der Vatikan bekräftigt den Anspruch der Katholischen Kirche als einzig wahre Kirche und löst damit eine Welle des Zorns aus. Andere christliche Vereinigungen wie die Protestanten seien "keine Kirchen im eigentlichen Sinn", heißt es in einem von Benedikt ausdrücklich gebilligten Dokument. Quelle: dapd
5. Februar 2008: Der Papst führt eine Sonderform der umstrittenen Karfreitagsfürbitte ein. Darin heißt es übersetzt: "Lasst uns auch beten für die Juden, auf dass Gott, unser Herr, ihre Herzen erleuchte, damit sie Jesus Christus als den Retter aller Menschen erkennen." Nach Ansicht von Kritikern wird damit - indirekt - zur Missionierung der Juden aufgerufen Quelle: dapd
24. Januar 2009: Nach über 20 Jahren hebt Papst Benedikt die Exkommunizierung von vier Bischöfen der traditionalistischen Piusbrüderschaft auf, welche vom ultrakonservativen französischen Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet worden war. Unter ihnen ist auch der britische Bischof Richard Williamson (Foto), der den Holocaust leugnet. Quelle: dpa
11. Februar 2013: Der Papst gibt bekannt, sein Amt zum Ende des Monats niederzulegen. Er habe nicht mehr genug Kraft. In 2000 Jahren Kirchengeschichte gab es zuvor nur einen einzigen Rückzug aus freien Stücken: Papst Coelestin V. gab am 13. Dezember 1294 nach nur fünf Monaten freiwillig sein Amt auf. Er war völlig überfordert. Quelle: dapd
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