Der Wahltag im Überblick Macron und Le Pen in der Stichwahl

Macron und Le Pen treten bei der Stichwahl gegeneinander an. Die Sozialisten scheitern jämmerlich im ersten Wahlgang. Das war der Wahltag in der Übersicht.

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Liveticker Präsidentschaftswahl Frankreich

Unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen haben die Franzosen abgestimmt: Nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich deuten Prognosen auf eine Stichwahl zwischen dem Mitte-Links-Kandidaten Emmanuel Macron und Marine Le Pen von der rechtsextremen Front National hin. Macron kam nach den Zahlen des französischen Senders France 1 am Sonntag mit 23,7 Prozent der Stimmen auf den ersten Platz, Le Pen wurde mit 21,7 Prozent Zweite.

+++ 22.30 Uhr +++

In der Stichwahl am 7. Mai würde sich Macron neuesten Umfragen zufolge klar gegen Le Pen durchsetzen. Bei Harris Interactive kommt er auf 64 Prozent. Einer Erhebung von Ipsos/Sopra zufolge vereinigt Macron 62 Prozent der Stimmen auf sich, Le Pen erreicht 38 Prozent.

+++ 22.10 Uhr +++

Mélenchon wird für die Stichwahl keine Empfehlung für einen der Kandidaten abgeben. Auch seine Niederlage möchte er nicht eingestehen, bevor nicht alle Stimmen ausgezählt sind. Erst nachdem das Innenministerium die endgültigen Zahlen vorgelegt habe, werde er eine Erklärung abgeben, sagte Mélenchon am Sonntag in einer Rede vor Anhängern. Nach Auszählung von 50 Prozent der Stimmen lag er auf Platz vier.

+++ 22.00 Uhr +++

Mehrere Hundert vorwiegend jugendliche Demonstranten haben am Abend der französischen Präsidentenwahl in Paris randaliert. Ungefähr 300 Menschen folgten einem Aufruf antifaschistischer Bewegungen und kamen am Sonntag auf dem Bastille-Platz in der Hauptstadt zusammen, wie die Nachrichtenagentur AFP meldete. Die Polizeipräfektur rief Autofahrer über Twitter dazu auf, den Bereich zu meiden. Einige der Versammelten warfen Flaschen und Knaller auf die in großer Zahl anwesenden Polizisten. Einige waren vermummt und schwarz gekleidet. Drei Personen wurden von den Sicherheitskräften festgesetzt.

"Die Mitte ist stärker, als die Populisten glauben"
Nach Ansicht von Kanzleramtschef Peter Altmaier hat das französische Wahlergebnis gezeigt, dass "die Mitte stärker ist als die Populisten glauben". Er twittert: "Das Ergebnis für @EmmanuelMacron zeigt: Frankreich UND Europa können gemeinsam gewinnen!" Quelle: dpa
Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht hat das gute Abschneiden des sozialliberalen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron in Frankreich bedauert. Wäre der Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon in die Stichwahl gekommen, hätte die französische Bevölkerung eine echte Alternative, sagte Wagenknecht der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Der ehemalige Investmentbanker Macron dagegen steht für die Fortsetzung und Verschärfung genau jener Politik des Sozialabbaus und forcierter Privatisierungen, die den reaktionären Front National Le Pens erst stark gemacht hat und absehbar weiter stärken wird“, sagte Wagenknecht. Macron zieht Hochrechnungen zufolge mit der Rechtspopulistin Marine Le Pen am 7. Mai in die Stichwahl um das Präsidentenamt. Er gilt als Favorit. Wagenknecht gratulierte Mélenchon „zu seinem grandiosen Ergebnis“. Quelle: dpa
SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann sieht den Erfolg des linksliberalen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron im ersten Wahlgang in Frankreich auch als Auftrag für die Parteien in Deutschland. „Nach den Niederländern haben nun auch die Franzosen den Europafeinden mehrheitlich eine Absage erteilt: Europa wählt europäisch“, sagte Oppermann der Deutschen Presse-Agentur. Er sei sehr zuversichtlich, dass sich Macron auch in der Stichwahl in zwei Wochen durchsetzen werde. „Nun gilt es in Deutschland dafür zu kämpfen, dass die immer weiter nach rechts driftende AfD nicht in den Bundestag einzieht.“ Quelle: dpa
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hat den Wahlerfolg des französischen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron begrüßt. „Zu sehen, wie die Flaggen Frankreichs und der EU das Ergebnis von Emmanuel Macron begrüßen - das ist die Hoffnung und die Zukunft unserer Generation“, schrieb die Politikerin am Sonntagabend bei Twitter. Quelle: AP
AfD-Chefin Frauke Petry hat der Vorsitzenden der rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, zum Einzug in die Stichwahl in Frankreich gratuliert. Die Abstimmung habe gezeigt, dass Frankreich ebenso wie Deutschland „den Mehltau aus Stagnation und übertriebener politischer Korrektheit eine deutliche Ablehnung erteilt und sich Alternativen wünscht“, meinte die nach dem Kölner AfD-Parteitag vom Wochenende angeschlagene Bundes- und sächsische Landesvorsitzende am Montag in Dresden. Viele Bürger hätten für Le Pen gestimmt, weil sie einen Umbau wollten. „Ich freue mich mit ihr zusammen über dieses klare Signal an die Spitzen der EU und auch an bundesdeutsche Politiker, dass ihre Politik des Ausgrenzens und Stigmatisierens der Wähler inzwischen als das gesehen wird, was es in Wahrheit ist: eine übermoralisierende Impertinenz“, sagte Petry. Quelle: dpa
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat sich nach den ersten Hochrechnungen zur Präsidentenwahl in Frankreich optimistisch gezeigt. „Ein Signal für Europa, ein Signal der Erneuerung“, twitterte der Politiker am Sonntagabend nach ersten Hochrechnungen. „Emmanuel Macron macht auch Deutschland Mut.“ Quelle: dpa
„Ich bin sicher, er wird der neue französische Präsident“, sagte Außenminister Sigmar Gabriel am Sonntag in der jordanischen Hauptstadt Amman. „Er war der einzige pro-europäische Kandidat, der sich nicht versteckt hat hinter Vorurteilen gegenüber Europa.“ Macron sei ein „toller Präsidentschaftskandidat“, aber auch „ein ungeheuer sympathischer Mensch und ein guter Freund“. Quelle: dpa

+++ 21.52 Uhr +++

Der Euro hat mit kräftigen Gewinnen auf den voraussichtlichen Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen reagiert. Die Gemeinschaftswährung stieg im frühen Handel am Montagmorgen (Ortszeit) im neuseeländischen Auckland zum US-Dollar auf den höchsten Stand seit fünf Monaten und kostete zuletzt 1,0933 Dollar. Das ist ein Gewinn von 1,9 Prozent im Vergleich zum Freitagabend.

+++ 21.42 Uhr +++

+++ 21.30 Uhr +++

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hat das Abschneiden des linksliberalen Kandidaten Emmanuel Macron im ersten Durchgang der französischen Präsidentschaftswahl begrüßt. „Ich bin sicher, er wird der neue französische Präsident“, sagte Gabriel am Sonntag in der jordanischen Hauptstadt Amman. „Er war der einzige pro-europäische Kandidat, der sich nicht versteckt hat hinter Vorurteilen gegenüber Europa.

+++ 21.10 Uhr +++

Marine Le Pen nennt das Wahlergebnis "historisch". Sie ruft vor ihren Anhängern "alle Patrioten" auf, sie in der zweiten Runde zu unterstützen. „Es ist Zeit, das französische Volk von den arroganten Eliten zu befreien, die ihm sein Verhalten vorschreiben wollen“ sagte sie am Sonntagabend. „Die Franzosen müssen diese historische Gelegenheit ergreifen“, betonte die Chefin der rechtsextremen Front National. „Denn die große Herausforderung dieser Wahl ist die wilde Globalisierung, die unsere Zivilisation gefährdet.“ Sie sprach von einer Entscheidung zwischen der „totalen Deregulierung ohne Grenzen und ohne Schutz“ und „Grenzen, die unsere Jobs schützen, unsere Kaufkraft, unsere Sicherheit, unsere nationale Identität“.



+++ 21.00 Uhr +++

„Die Franzosen haben ihren Wunsch nach einer Erneuerung ausgesprochen“, sagte Macron in einer ersten Stellungnahme der französischen Nachrichtenagentur AFP. Präsident Francois Hollande gratuliert ihm in einem Telefonat, der Élysée-Palast werde sich an diesem Abend aber nicht öffentlich äußern.

+++ 20.45 Uhr +++

Völlig überraschend hat Francois Fillon verkündet, dass er in der Stichwahl für Macron stimmen würde: "Man hat keine andere Wahl als gegen rechts zu wählen." Gleichzeitig übernimmt er die Verantwortung für die Niederlage, spricht aber von "Hindernisse" gegen die er ankämpfen musste.

+++ 20.30 Uhr +++

Der sozialistische französische Premierminister Bernard Cazeneuve hat zum Schulterschluss gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen aufgerufen. Die Wähler in Frankreich sollten bei der Stichwahl am 7. Mai für den proeuropäischen Kandidaten Emmanuel Macron stimmen, sagte Cazeneuve.

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