Getötete Geisel Sarkozy droht Al-Kaida mit Vergeltung

Nach dem Tod eines 78-jährigen Franzosen in der Sahel-Zone hat Präsident Nicolas Sarkozy hartes Vorgehen gegen die verantwortliche Terrororganisation Al-Kaida angekündigt. Zudem wurden franzöische Staatsbürger dringlichst aufgefordert, um das Gebiet einen Bogen zu machen.

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Nicolas Sarkozy will entschieden vorgehen. Quelle: ap

HB PARIS. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat Al-Kaida-Extremisten wegen des Todes eines entführten Franzosen mit Vergeltung gedroht. "Dieses Verbrechen wird nicht ungestraft bleiben", sagte er am Montag in einer Fernsehansprache. Sarkozy bestätigte, dass der in Nordafrika verschleppte 78-jährige Michel Germaneau nicht mehr am Leben sei.

Französische Elitesoldaten hätten in Zusammenarbeit mit mauretanischen Truppen versucht, Germaneau in einem Wüstenlager in Mali zu befreien, sagte Sarkozy. "Wir waren überzeugt, dass er zum sicheren Tod verurteilt war, und so war es unsere Pflicht zu versuchen, ihn zu retten." Die Geisel sei aber nicht gefunden worden. Der pensionierte Ingenieur war am 20. April in der Sahel-Zone entführt worden. Sarkozy warnte seine Landsleute vor Reisen in die Region.

Ein Anführer des Ablegers der Al-Kaida in Nordafrika hatte in Audioaufnahmen, die am Sonntag in arabischen Nachrichtensendern ausgestrahlt wurden, erklärt, Germaneau sei umgebracht worden. Damit sei der Tod von sechs Gruppenmitgliedern bei dem gescheiterten Befreiungsversuch gerächt worden.

Sarkozy betonte, dass es nicht gelungen sei, Germaneau zu befreien, werde die Entschlossenheit Frankreichs nicht schmälern. Sein Tod werde sie im Gegenteil stärken. Frankreich habe seit Mai kein Lebenszeichen mehr von Germaneau erhalten.

Man habe eingegriffen, nachdem die Al-Kaida-Gruppe am 11. Juli damit gedroht habe, den Mann umzubringen, sollte Frankreich nicht binnen zwei Wochen einen Gefangenenaustausch organisieren.

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