HB POTSDAM. "Allerdings gibt es die Gefahr einer Liquiditätsklemme und in einigen Bereichen durchaus auch Probleme", sagte Guttenberg am Donnerstagabend in Potsdam. Dort nahm er am Kamingespräch der Wirtschaftsminister der Länder teil, die zu ihrer turnusmäßigen Konferenz in der brandenburgischen Landeshauptstadt zusammengekommen waren. Sie wollen vor allem die Wirkung der Konjunkturprogramme zur Überwindung der Finanz- und Wirtschaftskrise erörtern.
Kleinere Unternehmen mit wenig Eigenkapital hätten derzeit Probleme, stellte Guttenberg fest. Allerdings gebe es nicht selten auch Wissensdefizite, denn oft sei unbekannt, wie das Wechselspiel zwischen der staatlichen KfW-Bankengruppe und den Hausbanken bei der Kreditvergabe funktioniere. Insgesamt sei es wichtig, das Vertrauen in die Finanzmärkte zu stärken. Wenn dies im Interbankenverkehr nicht gegeben sei, könnten die auf den Weg gebrachten Konjunkturprogramme auch nicht richtig umgesetzt werden, sagte Guttenberg.
Der Vorsitzende der Konferenz, Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU), hatte zuvor an die Unternehmer appelliert, die von Bund und Ländern zur Verfügung gestellten Gelder zur Ankurbelung der Konjunktur zu nutzen. Eine offensive Reaktion auf die Finanz- und Wirtschaftskrise sei die beste Antwort. "Wir sollten alles tun, das Tal nicht nur zu durchschreiten, sondern gestärkt daraus hervorzugehen."
Die Minister hätten auch mit Blick auf die Arbeitpslätze großes Interesse daran, dass Maßnahmen zügig umgesetzt und die Angebote genutzt werden. "Wir werden auch sehr genau auswerten, ob wir überall richtig aufgestellt sind. Es macht aber aus meiner Sicht keinen Sinn, voreilig nach weiteren Programmen zu rufen", meinte Junghanns. Zum Kamingespräch waren auch Spitzenvertreter von Verbänden der Industrie, Kommunen sowie Banken und Sparkassen geladen. Am Freitag wollen die Minister ihre Gespräche fortsetzen und dann über die Ergebnisse informieren.