Bank of England Alles beim Alten

Vor den Brexit-Verhandlungen der britischen Regierung mit der EU rühren die Londoner Notenbanker die Zinsen nicht an. Sie bleiben auf historischen tiefem Niveau. Doch die Diskussionen unter den Währungshütern nehmen zu.

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In London bleibt alles beim Alten. Quelle: Reuters

Vor den anstehenden Scheidungsgesprächen mit der EU bleiben in Großbritannien die Zinsen auf ihrem historischen Tief. Die Währungshüter in London tasteten den Schlüsselsatz am Donnerstag nicht an, den sie im August 2016 in den Nachwehen des EU-Austrittsvotums auf 0,25 Prozent gesenkt hatten. Da das zunächst befürchtete Einknicken der Wirtschaft ausgeblieben ist, sieht die Bank of England derzeit keinen Bedarf für eine Zinsänderung. Allerdings fiel die Entscheidung erstmals seit Juli 2016 nicht mehr einstimmig: Die Währungshüterin Kristin Forbes stimmte überraschend für eine Erhöhung.

Zugleich hielt die Notenbank den Umfang ihres Anleihen-Kaufprogramms bei 435 Milliarden Pfund, was rund 499 Milliarden Euro entspricht, konstant. Sie dürfte jedoch mit gewisser Sorge auf die Inflation blicken, die wegen des Pfund-Verfalls nach dem Anti-EU-Referendum anzieht und den Briten zunehmend die Kauflaune verdirbt.

Die Teuerungsrate liegt derzeit bei 1,8 Prozent und dürfte bis Jahresende auf etwa drei Prozent klettern, wie von Reuters befragte Ökonomen voraussagen. Hinter dem Inflationsschub steckt neben steigenden Energiepreisen vor allem die kräftige Abwertung der Landeswährung, was die Importe verteuert.

Premierministerin Theresa May plant die EU noch in diesem Monat formal darüber zu informieren, dass ihr Land nach Artikel 50 der EU-Verträge die Staatengemeinschaft verlassen will. Wenige Wochen später sollen die Austrittsverhandlungen beginnen.

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