Bankenabwicklerin König Europaweite Bad Bank wäre sinnlos

Die oberste Bankenabwicklerin der EU hält nichts von einer europäischen Bad Bank. Dafür seien die faulen Kredite der Mitgliedsstaaten zu unterschiedlich. Andere Vorschläge von Kollegen sind laut König wundersam.

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Die EU-Bankenabwicklerin hält nichts von einer europaweiten Bad Bank. Quelle: Reuters

Frankfurt Die oberste EU-Bankenabwicklerin, Elke König, hat sich gegen den Vorschlag einer europaweiten Bad Bank für faule Kredite ausgesprochen. Nicht alle ausfallgefährdeten Darlehen seien gleich, sagte König der „Börsen-Zeitung“ (Mittwochausgabe). In Deutschland seien es Schiffskredite, in Spanien Immobiliendarlehen. „Vor diesem Hintergrund würde ich bezweifeln, dass es Sinn hat, das alles in eine europäische Bad Bank zu packen“, sagte König, die die in Brüssel angesiedelte Behörde SRB zur Abwicklung maroder Banken leitet.

Geldhäuser in Europa schieben einen Berg an faulen Krediten von mehr als einer Billion Euro vor sich her. Hat ein Institut zu viele Problemdarlehen in den Büchern, bremst das die Fähigkeit neue Darlehen an Kunden zu vergeben.

Der Chef der europäischen Banken-Regulierungsbehörde EBA, Andrea Enria, hatte unlängst gefordert, eine Art EU-weiten Vermögensverwalter zu schaffen, der den Geldhäusern ihre faulen Kredite abkauft und an private Investoren weiter veräußert. Die von ihm favorisierte Lösung soll ohne eine gemeinsame Haftung der EU-Länder auskommen. Enria habe die richtigen Punkte angesprochen, sagte König. „Allerdings scheint mir sein Vorschlag einer wundersamen Geldvermehrung nahezukommen.“ Der Abbau fauler Kredite gehe einher mit der Realisierung von Verlusten. „Ich verstehe zwar den Ansatz, für die Finanzierung dieser Non-Performing Loans eine staatliche Lösung zu fordern, aber die Grenze zu staatlicher Beihilfe scheint fließend.“

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