Bereits vor Sanktionen Russland-Exporte aus Euro-Zone eingebrochen

Das Russland-Geschäft schwächelt – nicht nur wegen der Ukraine-Krise und russischer Sanktionen. Russland ist der viertgrößte Außenhandelspartner der Euro-Staaten und daher ein wichtiger Faktor für die Konjunkturerholung.

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Bereits zwischen Januar und Mai waren die Ausfuhren der Euro-Staaten nach Russland eingebrochen, nun gelten Exportbeschränkungen für EU-Länder. Quelle: dpa

Brüssel/Berlin Die Exporte aus der Euro-Zone nach Russland sind eingebrochen. Um 14 Prozent sanken die Ausfuhren aus dem Währungsraum zum viertgrößten Außenhandelspartner von Januar bis Mai im Vergleich zum Vorjahr, wie die Statistikbehörde Eurostat am Montag mitteilte. Damit gab es bereits einen spürbaren Rückgang noch bevor größere Sanktionen der EU gegen Russland wegen der Ukraine-Krise in Kraft traten.

Die Importe aus Russland fielen um sieben Prozent. Die gesamten Exporte aus den 18 Ländern des Euro-Raums kletterten im Juni um drei Prozent zum Vorjahr, während die Importe mit zwei Prozent langsamer zulegten. Deshalb stieg der Handelsbilanzüberschuss auf 16,8 Milliarden Euro und lag damit höher als erwartet.

Anziehende Exporte haben die 2013 beginnende Konjunkturerholung im Euro-Raum angeschoben. Doch im ersten Halbjahr 2014 gab es nur ein Mini-Wachstum von einem Prozent bei den Ausfuhren. Das Bruttoinlandsprodukt der Euro-Zone stagnierte im Frühjahr sogar.

„Eine schwächere Auslandsnachfrage hat entscheidend dazu beigetragen, dass sich die Erholung in der Euro-Zone im zweiten Quartal verlangsamt hat“, sagte Ökonom Christian Schulz von der Berenberg Bank.

Kurzfristig dürfte das schwache Russland-Geschäft die Exporte belasten und die wachsende Unsicherheit wegen der Ukraine-Krise die Konjunktur-Flaute etwas verlängern. Allerdings dürfte die globale Nachfrage im zweiten Halbjahr wieder stärker anziehen und den Exporten aus der Euro-Zone Schwung verleihen, sagte Schulz.

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