Bundesbank-Präsident Weidmann bekräftigt Nein zu Staatsanleihekäufen

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann will die Konjunktur auch weiterhin nicht mit massenhaften Staatsanleihenkäufen ankurbeln – und verteidigt die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank.

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Bleibt bei seinem „Nein“ zu Staatsanleihekäufen: Bundesbank-Präsident Jens Weidmann. Quelle: AFP

Passau Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat seine Ablehnung massenhafter Staatsanleihenkäufe zur Ankurbelung der Konjunktur bekräftigt. Ein solcher Schritt erhöhe die Fehlanreize in den Ländern der Währungsunion, vor allem den Anreiz weiterhin oder wieder auf Pump zu wirtschaften, sagte Weidmann. Außerdem sei es „keineswegs sicher“, dass die erhofften Effekte einer noch lockereren Geldpolitik auch einträten.

Angesichts der mauen Konjunktur und der niedrigen Teuerung sei die derzeit bereits extrem lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) allerdings angemessen, sagte Weidmann am Mittwochabend in Passau. „Und es ist auch verständlich, dass der EZB-Rat über zusätzliche Maßnahmen diskutiert hat und auch weiterhin diskutiert.“

Die EZB hat ihren Leitzins im September auf das Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt und ist dabei, über Geldspritzen für Banken und den Aufkauf von Pfandbriefen und bestimmten Kreditverbriefungen viele Milliarden Euro in das Finanzsystem zu pumpen. Für den Fall, dass diese Maßnahmen nicht ausreichen, denkt die EZB bereits laut über zusätzliche Maßnahmen nach, auch den in Deutschland höchst umstrittenen Kauf von Staatsanleihen.

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