Bundesbank-Prognose Wirtschaft steht vor stabilem Aufschwung

Die Bundesbank hat wegen der zum Jahresstart weiter gefallenen Ölpreise ihre Inflationsprognose für Deutschland deutlich gesenkt. Im Gegenzug bleibt das Wachstum auf Kurs.

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Deutschland ist auf einem stabilen Wachstumskurs, sagt Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank. Quelle: Reuters

Frankfurt Für dieses Jahr rechnen die Bundesbank-Ökonomen nun - gemessen am sogenannten Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) - nur noch mit einer Teuerung von lediglich 0,2 Prozent, wie die Notenbank am Freitag in Frankfurt in ihrer halbjährigen Wirtschaftsprognose mitteilte. Im Dezember wurde noch ein Preisanstieg von 1,1 Prozent erwartet. Für 2017 sagen die Experten nun eine Teuerung von 1,5 (bisher 2,0) Prozent voraus und für 2018 von 1,7 Prozent.

„Schwankungen der Rohölnotierungen stellen auch weiterhin ein Risiko insbesondere für die Inflationsprognose dar“, erklärte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann. Die Ölpreise waren zum Jahresstart noch einmal deutlich zurückgegangen. Inzwischen haben sich aber wieder etwas erholt.

Die Höhe der Inflation ist ein wichtige Größe bei der Zinsentwicklung. Denn im Kampf gegen eine Deflation - ein wirtschaftlich gefährlicher Preisverfall auf breiter Front - hat die Europäische Zentralbank im März ihre Geldpolitik erneut gelockert: Der Leitzins wurde auf null gesetzt, die Strafgebühren für die bei ihr geparkten Einlagen der Banken erhöht und der Kauf von Wertpapieren ausgedehnt.

Die Bundesbank schraubte zugleich ihre Erwartungen für die deutsche Konjunktur geringfügig zurück, erklärte dies aber mit statistischen Effekten. Insgesamt sei der Aufschwung robust und werde durch eine lebhafte Binnennachfrage getragen. Im laufenden Jahr werde die Wirtschaftsleistung um 1,7 und 2017 um 1,4 Prozent anziehen. Im Dezember hatte die Bundesbank für 2016 noch mit einem Plus von 1,8 Prozent und für 2017 von 1,7 Prozent gerechnet. Für das Jahr 2018 erwarten die Notenbank-Volkswirte ein Wachstum von 1,6 Prozent.

Tragende Säule bleibe der lebhafte Binnenkonsum. „In den kommenden Jahren dürften die Exporte aber stärker Tritt fassen und einen Ausgleich für die dann nicht mehr ganz so kräftig expandierende Binnennachfrage bilden“, kommentierte Weidmann.

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