China Notbremse für Chinas Immobilienmarkt

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Immobilien in China

Allerdings hat es China eher mit lokal begrenzten Übertreibungen zu tun. Blasen gibt es vor allem in den drei Großstädten Peking, Shanghai und Shenzhen sowie auf der Urlaubsinsel Hainan. In Shanghai sind die Wohnungspreise in den letzten fünf Jahren um 132 Prozent gestiegen. In kleineren Städten wie Chengdu oder Xi’An waren die Preisanstiege in den vergangenen Jahren dagegen moderater. Die Quadratmeterpreise in diesen Städten liegen bei einem Bruchteil dessen, was die Immobilienfirmen in Peking oder Shanghai verlangen.

Dazu kommt: Selbst größere Preiskorrekturen würden Chinas Banken kaum ins Wanken bringen. Denn die meisten Chinesen finanzieren den Hauskauf aus eigener Tasche. Der Anteil der Immobilienkredite am Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt bei 15,3 Prozent – in den USA betrug die Quote auf dem Höhepunkt des Immobilienbooms 79 Prozent. Gut sechs Prozent aller Bankkredite in China gehen an Immobilienentwickler, in den USA sind es 27 Prozent. Der Anteil der Immobilienkredite an den Gesamtkrediten liegt in China bei nur 15 Prozent.

Abschwächung des Wachstums erwartet

Zu der befürchteten harten Landung der Wirtschaft dürften Preiskorrekturen am Immobilienmarkt auch deshalb nicht führen, weil der Immobilien- und Bausektor nur zehn Prozent des chinesischen BIPs ausmachen. Allerdings erwarten Analysten durchaus eine Abschwächung des Wachstums. So hat Ma Jun, Asien-Chefökonom der Deutschen Bank in Hongkong, seine Prognose für das dritte Quartal von 9,3 Prozent auf 8,8 Prozent nach unten korrigiert.

Sollte die Dynamik stärker als gewünscht nachlassen, dürfte Chinas Regierung den Kredithahn wieder aufdrehen. Wang Tao, Asien-Chefökonomin bei UBS in Peking, erwartet, dass Peking die Restriktionen für den Immobilienmarkt schon Ende des Jahres wieder lockert.

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