Defizitziel Spaniens Regierung muss Ausgaben drosseln

Die spanische Notenbank hält das Erreichen des Defizitziels in diesem Jahr für machbar. Doch dafür muss die Regierung nach Ansicht der Währungshüter ihre Ausgaben drosseln. Im nächsten Jahr wird es schwieriger.

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Notenbank-Gouverneur Luis Maria Linde fordert von der spanischen Regierung mehr Einnahmen und weniger Ausgaben. Quelle: Reuters

Madrid Die Regierung in Madrid muss nach Ansicht der spanischen Notenbank zum Jahresende ihre Ausgaben stärker drosseln, um das Defizitziel noch zu erreichen.

Sowohl bei den Einnahmen als auch bei der Reduzierung der Ausgaben müsse die Regierung im letzten Drittel des Jahres zulegen, sagte Notenbank-Gouverneur Luis Maria Linde am Mittwoch vor dem Parlament. Dies sei vor allem auf regionaler Ebene notwendig.

Zugleich betonte Linde, das Defizitziel von 5,5 Prozent im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt sei in diesem Jahr machbar. Schwieriger werde es dagegen, im nächsten Jahr die angestrebte Senkung auf 4,2 Prozent zu erreichen. Spaniens Haushaltsdefizit lag 2013 bei 6,3 Prozent und gehörte damit zu den höchsten in der Euro-Zone. Eigentlich gilt in der EU eine Obergrenze von drei Prozent.

Für die spanischen Banken sei es wichtig, in den nächsten Jahren die Kapitalbasis zu stärken, ergänzte Linde. Die Ausgangslage sei aber mittlerweile solide. Die Geldhäuser hatten jahrelange unter der geplatzten Immobilienpreisblase gelitten. Beim jüngsten EZB-Stresstest schnitten sie aber vergleichsweise gut ab – bis auf ein kleines Haus kamen alle durch und brauchen derzeit kein zusätzliches Kapital.

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