Deutlich unter Zielmarke Billiges Benzin dämpft Inflation

Waren und Dienstleistungen kosteten im September 1,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das ist etwas weniger als in den Monaten zuvor. Damit entfernt sich die Inflation weiter von den angestrebten zwei Prozent.

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Für einen Euro gibt es heute mehr Benzin als noch vor einem Jahr. Quelle: dpa

Berlin Billiges Tanken und Heizen hat die deutsche Inflationsrate im September gedrückt. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt 1,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit April. Im August hatte die Teuerungsrate noch 1,5 Prozent betragen, im Juli 1,9 Prozent. Sie liegt nun deutlich unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB), die bei Werten von knapp zwei Prozent von stabilen Preisen spricht.

Benzin und Diesel verbilligten sich um 6,7 Prozent, Heizöl um 5,8 Prozent. Wegen der schwächeren Weltkonjunktur hatte sich Rohöl - die Basis für Mineralölprodukte - in den vergangenen Wochen spürbar verbilligt. Preistreiber bleiben die Nahrungsmittel: Sie kosteten 4,7 Prozent mehr als vor Jahresfrist und verteuerten sich damit weit überdurchschnittlich. Obst kostete 6,8 und Gemüse 6,6 Prozent mehr, Molkereiprodukte und Eier verteuerten sich um 6,7 Prozent. Für Strom wurde sogar 11,5 Prozent mehr verlangt.

Obwohl die Teuerungsrate derzeit niedrig ist, zehrte sie die Lohnerhöhungen der Arbeitnehmer im ersten Halbjahr vollständig auf. Wegen der schwächeren Konjunktur hielten sich Unternehmen mit Prämien und Boni zurück, weshalb die Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen nur um rund 1,5 Prozent zulegten. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) rechnet in diesem Jahr mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von etwa 1,75 Prozent. 2014 soll sie mit der anziehenden Konjunktur auf zwei Prozent steigen.

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