Ein kräftiger Schritt nach vorne: Deutsche Industrie, Baubranche und Energieversorger stellten zusammen 2,6 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Ökonomen hingegen hatten für August lediglich mit einem Wachstum von 0,7 Prozent gerechnet, nachdem es im Juli noch einen Rückgang von 0,1 Prozent gegeben hatte.
"Die guten Zahlen reißen nicht ab. Gute Stimmung, gute Aufträge, gute Produktion", sagt Ulrike Kastens von Sal. Oppenheim. "Insgesamt dürfte der Wachstumsimpuls der Industrie im dritten Quartal aber etwas geringer ausfallen als im zweiten." Das liege vor allem am Baugewerbe, das im Sommer einen Gang runtergeschaltet habe. Das Verarbeitende Gewerbe laufe dagegen weiter hervorragend. Alles in allem werde es ein gutes Quartal mit einem erwarteten Plus von rund 0,5 Prozent. "Der September dürfte wieder schwächer werden", schätzt Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen. "Für das dritte Quartal sieht es nach einem anhaltend guten Wirtschaftswachstum aus." Man gehe derzeit von etwa 0,6 Prozent aus, so der Ökonom.
"Das günstige Geschäftsklima und die positive Entwicklung bei den Auftragseingängen sprechen für eine Fortsetzung der guten Industriekonjunktur", betonte das Ministerium. Die Industrie allein fuhr ihre Produktion sogar um 3,2 Prozent nach oben. "Auffällig war hier der Produktionsanstieg im Bereich Kraftfahrzeuge", erklärte das Ministerium. Hier gab es ein Plus von 10,8 Prozent. Dabei könne es durch die unterschiedlichen Werksferien in den einzelnen Bundesländern zu Verzerrungen gekommen sein. Der Aufwärtstrend in der Industrie könnte sich fortsetzen, sammelten die Betriebe doch im August 3,6 Prozent mehr Aufträge ein - vor allem aus dem Ausland.
Die Energieversorger steigerten ihre Erzeugung im August um 1,7 Prozent. Das Baugewerbe drosselte dagegen ihre Produktion um 1,2 Prozent.