Deutsche Wirtschaft „Eine durchaus robuste Konjunkturentwicklung“

Analysten bewerteten den Aufschwung der deutschen Konjunktur positiver als erwartet. Das Brexit-Votum lässt den Mittelwert aber noch immer an Ort und Stelle verharren. Außerdem birgt der deutsche Bankensektor Gefahren.

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Die größte Volkswirtschaft Europas kann nach wie vor auf den Export setzen. Das freut die Börsenprofis: Mit optimistischem Blick schauen sie auf die Konjunktur in Deutschland. Quelle: dpa

Berlin Börsenprofis blicken mit größerer Zuversicht auf die deutsche Wirtschaft. Das Barometer für ihre Konjunkturerwartungen in den nächsten sechs Monaten kletterte im Oktober um 5,7 auf 6,2 Punkte, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter 213 Analysten und Anlegern mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf lediglich 4,3 Punkte gerechnet. Das Barometer verharrt aber unter seinem langfristigen Mittelwert von 24,1 Zählern. Im Juli war es wegen des britischen Votums für einen EU-Austritt auf den schwächsten Wert seit gut dreieinhalb Jahren gerutscht.

Die Erwartungen „weisen auf eine durchaus robuste Konjunkturentwicklung hin“, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. Positive Impulse aus der Industrie und bei den Exporten dürften jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass es politische und wirtschaftliche Risiken gebe. „Insbesondere die Gefahren für den deutschen Bankensektor dürften derzeit belasten“, sagte Wambach.

Auch die Lage wurde von den Börsianern besser bewertet. Dieser Index kletterte um 4,4 auf 59,5 Punkte. Im ersten Quartal legte Europas größte Volkswirtschaft um kräftige 0,7 Prozent zu, im Frühjahr dann um 0,4 Prozent. Die meisten Experten gehen davon aus, dass der Aufschwung im zweiten Halbjahr etwas an Kraft verliert – zumal Exporte, Produktion und Industrieaufträge zuletzt unerwartet gut ausgefallen waren.

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