Neu Delhi Trotz einer radikalen Bargeldreform ist die indische Wirtschaft im letzten Quartal 2016 nach offiziellen Angaben im Jahresvergleich um 7,0 Prozent gewachsen. Für das gesamte Haushaltsjahr, das am 31. März 2017 endet, rechnen die staatlichen Statistiker mit einem Wachstum von 7,1 Prozent. Das teilte die Regierung in Neu Delhi am Dienstag mit.
Damit übertreffen die offiziellen Zahlen die meisten Schätzungen. Die meisten Analysten waren ebenso wie der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zuvor davon ausgegangen, dass Indiens Wachstum sich im abgeschlossenen Quartal verlangsamen würde.
Grund dafür war vor allem eine radikale Bargeldreform. In der Nacht zum 9. November hatte die indische Regierung überraschend die beiden größten Geldscheine des Landes und damit mehr als 80 Prozent des im Umlauf befindlichen Bargelds für ungültig erklärt. Der anschließende Umtauschprozess sorgte für großes Chaos. Bis heute sind nicht genügend neue Scheine im Umlauf. Insbesondere arme Landbewohner, die häufig kein Bankkonto haben, litten unter der Maßnahme.