EU-Immobiliensektor Österreichs Notenbank sieht keine Überhitzungsgefahr

Die Oesterreichische Nationalbank hält eine Überhitzung des nationalen Immobilienmarktes für unwahrscheinlich. Zuvor hatte der Europäische Ausschuss für Systemrisiken vor Gefahren aufgrund explodierender Preise gewarnt.

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Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat Warnungen des Europäische Ausschusses für Systemrisiken zurückgewiesen. Der ESRB hatte Österreich auf Risiken wegen überschießender Immobilienpreise hingewiesen. Die OeNB sieht diese Gefahr aktuell jedoch nicht. Quelle: Reuters

Wien Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) weist Risiken einer möglichen Überhitzung des heimischen Immobilienmarktes zurück. „Die OeNB beurteilt die Risiken differenzierter und sieht systemische Risiken aus der Immobilienfinanzierung in Österreich aktuell jedoch als begrenzt an“, teilte die Notenbank am Montag im Zuge der Veröffentlichung des Finanzmarktstabilitätsberichts mit.

Zuvor hatte der Europäische Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) gewarnt, dass unter anderem in Österreich mittelfristig Risiken wegen überschießender Immobilienpreise gegeben wären. Der bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelte ESRB dient als Frühwarnsystem für Probleme im Finanzsektor und kann an die Länder Empfehlungen aussprechen.

Risiken sieht die österreichische Notenbank hingegen nach wie vor für Kreditnehmer von Fremdwährungskrediten. Zwar sei das Volumen dieser Kredite seit 2008 rückläufig und dieser Trend habe sich auch im laufenden Jahr fortgesetzt. Allerdings gäbe es für die Kreditnehmer weiterhin Risiken, wenn Kredite endfällig und mit Tilgungsträgern ausgestattet seien, teilte die OeNB mit.

Den österreichischen Banken rät die OeNB weiter, ihr Kapital aufzustocken. Die Institute hätten zwar seit dem Ausbruch der Finanzkrise ihre Eigenkapitalausstattung deutlich verbessert, dennoch seien auch in Zukunft weitere Schritte zu setzen, mahnten die Notenbanker. Die Geldhäuser würden bei ihrer Kapitalausstattung nach wie vor unter dem europäischen Durchschnitt liegen.

Die Gewinne der Banken seien im ersten Halbjahr vor allem aufgrund geringerer Risikovorsorgen gestiegen. Die Erträge aus dem Kernbereich, wie dem Zins- oder Provisionsgeschäft, seien jedoch auf Jahressicht rückläufig gewesen. „Um eine nachhaltige Profitabilität zu gewährleisten, haben die Banken ihren Anpassungsprozess fortgesetzt und notwendige Strukturreformen auf den Weg gebracht“, sagte Vize-Gouverneur Andreas Ittner.

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