EU-Kommission Wirtschaft in Euro-Zone trotzt globalen Risiken

Aller Schwierigkeiten zum Trotz geht es der Wirtschaft in der Euro-Zone gut. Zu diesem Schluss kommt die EU-Kommission in ihrer Winterprognose. Für 2016 rechnet sie mit einem durchschnittlichen Wachstum von 1,7 Prozent.

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Die Geschichte der freien Marktwirtschaft
Metamorphose IIn der Frühphase des Kapitalismus werden aus Landarbeitern Handwerker: Webstuhl im 19. Jahrhundert in England. Quelle: imago / united archives international
Metamorphose IIMit der Industrialisierung werden aus Handwerkern Arbeiter: Produktion bei Krupp in Essen, 1914. Quelle: dpa
Metamorphose IIIIm Wissenskapitalismus werden Arbeiter zu Angestellten und Proletarier zu Konsumenten: Produktion von Solarzellen in Sachsen. Quelle: dpa
Ort der VerteilungsgerechtigkeitDen reibungslosen Tausch und die Abwesenheit von Betrug – das alles musste der Staat am Markt anfangs durchsetzen. Quelle: Gemeinfrei
Ort der KapitalkonzentrationDer Börsenticker rattert, die Märkte schnurren, solange der Staat ein wachsames Auge auf sie wirft Quelle: Library of Congress/ Thomas J. O'Halloran
Ort der WachstumsillusionWenn Staaten Banken kapitalisieren, sind das Banken, die Staaten kapitalisieren, um Banken zu kapitalisieren... Quelle: AP
Karl MarxFür ihn war der Unternehmer ein roher Kapitalist, ein Ausbeuter, der Arbeiter ihrer Freiheit beraubt. Quelle: dpa

Trotz der Konjunkturabkühlung in den Schwellenländern bleibt die Wirtschaft in der Euro-Zone laut EU-Kommission auf Wachstumskurs. "Die Erholung in Europa setzt sich fort", sagte der Vizepräsident der Brüsseler Behörde, Valdis Dombrovskis, am Donnerstag bei der Vorlage der Winterprognose. Sie veranschlagt für die 19 Staaten der Währungsunion in diesem Jahr einen Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,7 Prozent. Im November hatte sie noch 1,8 Prozent vorausgesagt.

Laut EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici behauptet sich die europäische Wirtschaft dank des billigen Öls, des relativ niedrigen Euro-Wechselkurses und des Nullzinses. "Dennoch birgt das schwächere globale Umfeld Gefahren, weshalb wir doppelt wachsam sein müssen."

Deutschland sagt die Kommission für 2016 ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent voraus. Damit ist sie einen Tick pessimistischer als noch im November.

Sorgenkind bleibt Frankreich. Trotz anziehender Wirtschaft wird das Land auch 2017 nach Einschätzung der EU-Kommission die Vorgaben beim Haushaltsdefizit reißen. Das Land wird demnach voraussichtlich einen Fehlbetrag in Höhe von 3,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aufweisen, wie die Brüsseler Behörde am Donnerstag mitteilte.

Für 2016 sagt sie der zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone ein Defizit von 3,4 Prozent voraus. Das Land reißt seit Jahren die EU-Defizitgrenze von maximal drei Prozent, will aber 2017 wieder unter diese Marke gelangen. Unklar war zuletzt, wie stark sich die höheren Ausgaben für die nationale Sicherheit auf den französischen Staatshaushalt auswirken.

Für Italien rechnet die Brüsseler Behörde 2016 mit einem Fehlbetrag im Staatshaushalt von 2,5 Prozent. Ministerpräsident Matteo Renzi hat ein Defizit von 2,2 Prozent statt wie zuvor von 1,8 Prozent veranschlagt, um damit Steuersenkungen zu finanzieren. Renzi und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatten sich zuletzt auch öffentlich immer wieder wegen des Umgangs mit den EU-Haushaltsregeln gegenseitig kritisiert. Der italienische Schuldenberg ist in der Euro-Zone mit rund 133 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der zweithöchste hinter Griechenland.

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