Städteranking 2014 Die besten Städte für Familien

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Nachhaltige Modelle zur Stadtentwicklung

Dennoch gibt es auch Veränderungen im Ranking. So folgt auf Rang 6 mit Wolfsburg die erste Industriestadt. Im vergangenen Jahr lag die Autostadt nur auf Platz 11, Wolfsburg punktet vor allem mit niedrigen Straftaten (Rang 3) und einem geringen Anteil von Schulabgängern ohne Abschluss (Rang 9). Auch Pforzheim, ebenfalls industriell geprägt, hat sich deutlich verbessert und liegt jetzt auf Rang 7, beim Anteil der naturnahen Flächen erobert die Stadt sogar den Spitzenplatz. In diesen Städten hat man offenbar erkannt, dass Gewerbesteuereinnahmen nicht allein seligmachend sind. Nur wo es gelingt, dauerhaft auch als Ort zum Leben attraktiv zu sein, bildet sich ein nachhaltiges Modell zur Stadtentwicklung.

Auch einige ostdeutsche Städte gehören zu den Aufsteigern im Ranking. Neben Jena und Potsdam, die ihre Spitzenplatzierung aus dem Vorjahr halten können, ist Rostock (Platz 9) neu in den Top Ten.

Städte im Westen und Norden

Immer seltener gelingt das offenbar den Städten im Westen und Norden. So haben die beiden positiven Ausreißer aus dem Familienranking im vergangenen Jahr – Remscheid und Hagen – ihren Top-Ten-Platz eingebüßt. Am Ende des Rankings sind zudem die Städte aus West und Nord unter sich. Als schwächste Metropole landet Hamburg auf dem fünftletzten Platz, dahinter folgen Osnabrück, Mönchengladbach, Krefeld und Dortmund.

Im Vergleich der deutschen Metropolen ergibt sich in Fragen der Familienfreundlichkeit ein leicht differenziertes Bild. Am besten schneidet Stuttgart ab, die Stadt landet wie im Vorjahr auf Platz 15 und überholt damit ebenso wie Frankfurt (Platz 18) den Sieger des Städterankings München. Die bayrische Hauptstadt verliert in Sachen Familienfreundlichkeit deutlich an Boden, rutscht von Platz 13 auf Platz 20 ab. Eher schwach schneiden die beiden Millionenstädte Köln (48) und Berlin (54) ab, die jedoch auch in wirtschaftlichen Fragen nie ganz oben rangieren.

Überraschend ist daher das ebenfalls schwache Abschneiden von Düsseldorf (Platz 50) und vor allem Hamburg (Platz 65), beides wirtschaftlich sehr leistungsstarke Städte. In beiden Städten ist die Kriminalität jedoch unterdurchschnittlich hoch, auch die Geburtenrate ist zu gering. Hamburg gehört zudem bei der Zahl der Schulabbrecher und der Anzahl der Ausbildungsplätze zu den Schlusslichtern.

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