EZB-Anleihenkäufe Bundesanleihen für Kaufprogramm werden rar

Deutsche Bundesanleihen, die für das Kaufprogramm der EZB infrage kommen, werden knapp. Schon jetzt muss die Notenbank 60 Prozent der Bundesanleihen zwischen zwei und 30 Jahren ausschließen wegen zu niedriger Rendite.

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Sollten die Währungshüter wie bisher ihre Käufe vorantreiben, droht ihnen im ersten Halbjahr 2017 wohl ein Engpass. Quelle: dpa

Frankfurt Die Europäische Zentralbank (EZB) findet nach Einschätzung des Bankhauses HSBC bald kaum noch deutsche Bundesanleihen für ihr billionenschweres Wertpapier-Kaufprogramm. Der Grund dafür sind die niedrigen Renditen: Schon jetzt müsse die Notenbank 60 Prozent aller Bundesanleihen mit Laufzeiten zwischen zwei und 30 Jahren ausschließen, weil sie zu wenig Rendite abwerfen, teilte HSBC am Dienstag in einer Studie mit.

Die EZB darf nur solche Wertpapiere kaufen, deren Verzinsung über dem Einlagezins von derzeit minus 0,4 Prozent liegt. Bundesanleihen mit Laufzeiten bis zu sieben Jahren erfüllen dieses Kriterium derzeit nicht. Die Rendite der 10-jährigen Anleihe liegt aktuell bei minus 0,08 Prozent.

Sollten die Währungshüter wie bisher ihre Käufe vorantreiben, droht ihnen HSBC-Schätzungen zufolge im ersten Halbjahr 2017 ein Engpass. Seit dem Start der Käufe im März 2015 sind die Renditen deutscher Papiere kräftig gesunken.

Versicherungen und Pensionsfonds, für die Bundesanleihen zu den wichtigsten Anlageinstrumenten zählen, leiden unter den Niedrigzinsen. Auf Staatsanleihen der Euro-Länder entfällt der größte Teil des auf 1,74 Billionen Euro angelegten Wertpapier-Kaufprogramms, mit dem die EZB die Konjunktur beleben und die Inflation nach oben treiben will.

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