EZB Inflation im Euroraum nähert sich Zielmarke

Seit einigen Jahren pumpt die EZB hohe Milliardenbeträge in das Bankensystem, um das zu niedrige Preisniveau anzuheben. Nun erreicht die Inflation fast den Zielwert. Für die EZB aber kein Grund zur Euphorie.

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Die Inflationsrate nähert sich im Euro-Raum dem Zielwert an. Quelle: dpa

Brüssel Die Inflation in der Euro-Zone ist auf dem Vormarsch und nähert sich der von der EZB angestrebten Zielmarke. Die Verbraucherpreise zogen im Januar im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 1,8 Prozent an, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte. Damit wurde eine frühere Schätzung bestätigt. Noch im Dezember lag die Teuerungsrate bei lediglich 1,1 Prozent.

Insbesondere der Ölpreisanstieg sorgte für anziehende Inflation: Die Kosten für Energie legten im Januar um 8,1 Prozent zu. Dienstleistungen verteuerten sich um 1,2 Prozent. Für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak mussten die Verbraucher 1,8 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahresmonat.

Trotz des Anstiegs ist die Teuerung immer noch etwas niedriger als der Europäischen Zentralbank (EZB) lieb ist. Sie strebt knapp zwei Prozent als Idealwert für die Konjunkturentwicklung an. Seit fast zwei Jahren pumpen die EZB und die nationalen Notenbanken monatlich Milliarden in das Bankensystem, um die Wirtschaft anzuschieben und das unerwünscht niedrige Preisniveau anzuheben. Zudem liegen die Leitzinsen seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent.

EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger hat trotz erster Anzeichen für eine Rückkehr der Inflation vor einer übereilten Abkehr von der Nullzinspolitik gewarnt. Entscheidend sei, dass die jüngsten Inflationsraten nicht nur ein kurzer Ausreißer nach oben gewesen seien. Ihr Kollege Yves Mersch ist allerdings dafür, den Zinsausblick bald zu ändern. Notwendige schrittweise Anpassungen in der Kommunikation dürften nicht verschleppt werden.

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