Freihandelsabkommen TPP China statt USA

Nachdem US-Präsident Trump den Rückzug aus dem transpazifischen Freihandelsabkommen TPP unterzeichnet hat, ist China als möglicher Handelspartner im Gespräch. Deutsche Wirtschaftsvertreter sehen das als Chance.

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Freihandelszone mit China –deutsche Wirtschaft sieht Vorteile für beide Seiten. Quelle: dpa

Berlin Die deutsche Wirtschaft hat nach dem Rückzug der USA aus dem transpazifischen Freihandelsabkommen TPP nichts gegen ein Einspringen von China. „Ich kann heute keinen Nachteil erkennen, wenn es in diese Richtung geht“, sagte der Vorsitzendes des Asien-Pazifik-Ausschusses der deutschen Wirtschaft, Hubert Lienhard, am Donnerstag in Berlin. „China ist heute schon der wichtigste Handelspartner aller asiatischen Staaten.“ US-Präsident Trump hat die USA per Erlass aus dem TPP-Abkommen mit Australien, Japan, Mexiko und acht anderen Ländern zurückgezogen. China war nicht beteiligt, könnte die USA nach Vorstellung etwa australischer Politiker aber nun ersetzen.

Es gebe keine Gefahr, dass durch eine Beteiligung Chinas internationale Standards gelockert würden. „Ich sehe nicht, dass die Standards abgesenkt werden“, sagte Lienhard, Chef des schwäbische Maschinen- und Anlagenbauers Voith. Die Führung in China habe Probleme, wie etwa die Umweltverschmutzung erkannt und gehe sie an. „In zehn Jahren wird Peking genauso sauber sein wie Tokio.“ Die deutsche Industrie trage entscheidend zu hohen Standards in China bei.

Lienhard sprach sich zudem dafür aus, dass die Europäische Union neue Freihandelsabkommen mit asiatischen Staaten abschließt: „Die EU-Kommission muss handeln und eine größere Geschwindigkeit an den Tag legen.“ Er könne sich vorstellen, dass durch die Entwicklung in den USA die Akzeptanz von Freihandelsverträgen zunehme.

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