Geldpolitik Britische Notenbank streitet über Zinserhöhung

Die britische Notenbank hält den Schlüsselzins seit mehr als fünf Jahren auf historisch niedrigem Niveau. Doch nicht alle wollen den geldpolitischen Kurs beibehalten. Streit gibt es aber auch unter den Befürwortern.

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Dunkle Wolken über dem Bankenviertel von London: Die britischen Währungshüter streiten über den geldpolitischen Kurs. Quelle: dpa

London Die Führung der britischen Notenbank streitet weiter über den geldpolitischen Kurs. Zwei von neun Zentralbankern stimmten auf der Sitzung Anfang November für eine sofortige Zinserhöhung, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen des Treffens hervorgeht.

Zudem sind sich auch die neun Befürworter der niedrigen Zinsen bei der Einschätzung der Konjunktur nicht einig. Manche sehen eher die Gefahr, dass der Aufschwung abflaut und die Inflation länger als erwartet niedrig bleibt. Andere halten es für wahrscheinlich, dass die Wirtschaft stärker anzieht als bislang erwartet.

Die Bank of England (BoE) hält den Schlüsselzins seit mehr als fünf Jahren auf dem historisch niedrigen Niveau von 0,5 Prozent. An den Märkten wird erst für Oktober 2015 mit einer Erhöhung gerechnet.

Die Währungshüter Martin Weale und Ian McCafferty votieren bereits seit August für eine sofortige Zinsanhebung auf 0,75 Prozent. Die Wirtschaft auf der Insel läuft nach dem Konjunktureinbruch in der globalen Finanzkrise mittlerweile wieder rund. Die Notenbank befürchtet jedoch, dass sie auf absehbare Zeit ihr Ziel einer Inflationsrate von zwei Prozent verfehlen wird. Die BoE hat es daher mit einer geldpolitischen Straffung nicht eilig. Wie eine Umfrage des Forschungsinstituts Markit ergab, rechnen nur 30 Prozent der britischen Haushalte damit, dass die Zinsen binnen sechs Monaten steigen werden.

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