Geldpolitik EZB beginnt mit umstrittenen Wertpapierkäufen

Die EZB hat mit dem Kauf von Pfandbriefe und Kreditverbriefungen begonnen. Details will die Notenbank nicht mitteilen. Es soll sich um Papiere aus einem großen Euro-Land handeln.

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Neubau der Europäischen Zentralbank in Frankfurt: Hoher Kapitalabfluss. Quelle: dpa

Frankfurt Die Europäische Zentralbank hat mit den geplanten Aufkauf von Pfandbriefen an den Finanzmärkten begonnen. Das bestätigte ein Sprecher der EZB am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters in Frankfurt. Details nannte er nicht. Am Markt hatte es zuvor das Gerücht gegeben, die EZB erwerbe kurzlaufende französische Pfandbriefe. Die Zentralbank will mit den großangelegten Kauf von Pfandbriefen und Kreditverbriefungen den gestörten Kreditfluss in der Euro-Zone ankurbeln.

Indem sie Banken die Papiere abkauft, wird in deren Bilanz Eigenkapital frei, mit dem sie neue Kredite für Firmen und Privathaushalte hinterlegen können. Kritiker bezweifeln, dass das Programm wirkt. In Deutschland wird zudem kritisiert, dass die EZB aus Zypern und Griechenland auch Kreditverbriefungen mit einer schlechten Bewertung der Ratingagenturen kaufen will. Bundesbank-Chef Jens Weidmann lehnt das Vorhaben ab, weil er fürchtet, die EZB könnte zur "Bad Bank" Europas werden.

EZB-Präsident Mario Draghi hatte kürzlich erklärt, die Zentralbank könne theoretisch für bis zu eine Billion Euro Verbriefungen und Pfandbriefe kaufen. Tatsächlich soll das Volumen aber niedriger ausfallen.

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