Höherer Profit aus Anleihekäufen EZB steigert ihren Gewinn

Die Notenbanken der Euro-Länder können sich freuen: Die Europäische Zentralbank hat 2016 etwa 1,2 Milliarden Euro Gewinn erwirtschaftet – und damit etwas mehr als im Vorjahr. Das hatte vor allem einen Grund.

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Der Chef der EZB kann mehr Geld an die nationalen Notenbanken der Euro-Länder überweisen. Quelle: Reuters

Frankfurt Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im vergangenen Jahr dank steigender Erträge aus dem milliardenschweren Anleihenkaufprogramm mehr Gewinn gemacht. Der Jahresüberschuss erhöhte sich um 111 Millionen Euro auf 1,2 Milliarden Euro, wie die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Die EZB und die Notenbanken des Eurosystems kaufen seit März 2015 in großem Umfang Staatsanleihen der Euro-Länder. Der größte Teil davon entfällt auf die nationalen Notenbanken, die auf eigene Rechnung handeln. Die EZB selbst übernimmt aber acht Prozent der Käufe von derzeit monatlich 80 Milliarden Euro – und kassiert für diese Papiere entsprechend Zinsen. Insgesamt belaufen sich die Käufe bislang auf 1,6 Billionen Euro.

Die EZB profitierte außerdem von den steigenden Zinsen in den USA. Die Notenbank hat einen Teil ihrer Währungsreserven in US-Staatspapiere investiert. Deren Renditen steigen bereits seit einiger Zeit. So wuchsen die Zinserträge aus Währungsreserven von rund 280 auf 370 Millionen Euro.

Zudem nahm die EZB für ihre Tätigkeiten in der Bankenaufsicht höhere Gebühren von den beaufsichtigten Instituten ein. Diese stiegen von rund 260 auf 350 Millionen Euro. Größter Kostenfaktor waren hingegen die Ausgaben für Personal, die von rund 440 auf 470 Millionen Euro stiegen. Die EZB überweist ihren Überschuss komplett an die nationalen Zentralbanken der 19 Euro-Länder.

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