Minsk Im Kampf gegen einen möglichen Währungsverfall hat Weißrussland für Geldwechselgeschäfte eine Gebühr von 30 Prozent eingeführt. Die Abgabe werde sowohl von Geschäfts- als auch von Privatkunden erhoben, die mit weißrussischem Rubel ausländische Währungen kaufen wollten, teilte die Nationalbank am Freitag mit. Mit dieser Maßnahme solle mögliche Panik in Grenzen gehalten werden, die durch den drastischen Wertverfall des russischen Rubels ausgelöst werden könnte.
Bislang ist die weißrussische Währung relativ stabil geblieben. In der Hauptstadt Minsk haben allerdings zahlreiche Menschen aus Furcht vor einem Überschwappen der Krise aus Russland ausländische Währungen gekauft.
Die weißrussische Führung hatte gesagt, die landeseigene Währung werde nicht abgewertet. Diese Ankündigung könnte die Nerven beruhigen. Allerdings wird der Export von Gütern schwieriger - mehr als die Hälfte der Ausfuhren gehen nach Russland.
Der Wert des russischen Rubels an den Devisenmärkten ist seit Jahresbeginn um mehr als 50 Prozent eingebrochen. Zudem belasten der niedrige Ölpreis und die Sanktionen des Westens wegen des Ukraine-Konflikts die russische Wirtschaft.