Inflation Euro-Zone Energie bremst Anstieg der Verbraucherpreise

Die Verbraucherpreise steigen in den Euro-Ländern nach wie vor kaum. Die neuen Daten geben EZB-Präsident Mario Draghi Schützenhilfe, beim billionenschweren Wertpapier-Ankaufprogramm nachzulegen.

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Die Verbraucherpreise steigen in den Euro-Ländern nach wie vor kaum. Quelle: dpa

Brüssel Trotz der Geldflut der EZB bleiben die Preise in der Euro-Zone am Boden. Waren- und Dienstleistungen waren im August durchschnittlich 0,2 Prozent teurer als vor einem Jahr, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag auf Basis endgültiger Daten mitteilte und damit eine vorherige Schätzung bestätigte. Auch im Juli lag die Jahresteuerung bei 0,2 Prozent.

Gebremst wurde der Preisauftrieb erneut durch Energie, die sich im August insgesamt um 5,6 Prozent verbilligte. Klammert man diesen Bereich aus, war die Jahresteuerung mit 0,9 Prozent deutlich höher. Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich zwar um 1,3 Prozent. Doch die Europäische Zentralbank (EZB) ist noch weit von ihrem Inflationsziel von knapp zwei Prozent entfernt, das sie als optimal für die Konjunkturentwicklung ansieht.

Die Teuerungsrate ist seit langem sehr niedrig, das macht Ökonomen Sorgen. Sie fürchten eine sogenannte Deflation - eine Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen - und eine Schwächung der Konjunktur, wenn Firmen und Verbraucher in Erwartung noch niedrigerer Preise Investitionen und Ausgaben zurückhalten.

Die EZB versucht, mit einem billionenschweren Wertpapier-Ankaufprogramm die Inflationsrate in die Höhe zu treiben und zugleich die maue Konjunktur anzukurbeln. Bei Bedarf will sie auch noch nachlegen, wie EZB-Chef Mario Draghi nach der jüngsten Zinssitzung deutlich machte. Die deutsche EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger sieht derzeit jedoch keine Notwendigkeit für Veränderungen am geldpolitischen Kurs.

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