Inflation Preise im Euro-Raum sinken

Die Preise im Euro-Raum sind im Mai im Jahresvergleich um 0,1 Prozent gesunken. Im Jahresverlauf könnten sie aber durch die Erholung des Ölpreises wieder stärker steigen.

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Die Preise im Euro-Raum sind im Mai geschrumpft. Bald könnten sie aber wieder stärker steigen. Quelle: dpa

Die Inflation im Euro-Raum bleibt im negativen Bereich. Die Verbraucherpreise fielen im Mai im Jahresvergleich um 0,1 Prozent, berichtete das europäische Statistikamt Eurostat am Dienstag in einer ersten Schätzung in Luxemburg. Im April hatte die Inflationsrate minus 0,2 Prozent, im Monat zuvor 0,0 Prozent betragen. Vor allem der deutliche Ölpreisrückgang hatte für fallende Preise gesorgt. Inflationstreibend wirken hingegen Dienstleistungen (plus ein Prozent) sowie Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak (plus 0,8 Prozent).

Im Jahresverlauf könnte die Inflation allerdings wieder anziehen. Grund ist vor allem die Erholung des Ölpreises: Zu Jahresbeginn war er auf unter 30 Dollar pro Barrel eingebrochen - inzwischen hat er allerdings wieder um mehr als 75 Prozent zugelegt und zeitweise die psychologisch wichtige Marke von 50 Dollar je Barrel übersprungen. Das könnte dazu führen, dass die Inflation ab Herbst wieder stärker steigt. Grund ist der sogenannte Basiseffekt. Da der Ölpreis zu Jahresbeginn 2016 so niedrig war, könnten die Preise im Vergleich dazu wieder stärker zulegen. „Sollte der Ölpreis auf dem aktuellen Niveau bleiben, wird die Inflation im ersten Quartal 2017 zügig auf 1,7 Prozent steigen,“ erwartet etwa Sylvain Broyer, Chefvolkswirt der französischen Investmentbank Natixis in Deutschland.

Damit wäre der Zielwert der EZB einer Inflation von knapp zwei Prozent in Sichtweite. Negative Teuerungsraten nähren die Sorge vor einer sogenannten Deflation, das ist eine verhängnisvolle Spirale aus dauerhaft fallenden Preisen und schrumpfender Wirtschaft.

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