Sachwerte dominieren künftig die Depots von Anlegern. „Da man den besten Inflationsschutz ex ante nie erkennen kann, bleibt nur die Streuung des Geldes auf mehrere sinnvolle Anlageformen“, empfiehlt Vermögensverwalter Schott.
Auch Großanleger handeln danach: Um sich „gegen eine beschleunigte Inflation zu schützen“, kauft der weltweit größte Rückversicherer Munich Re „Sachwerte wie Aktien, Immobilien, Rohstoffe und Investitionen in erneuerbare Energien“. Seit Anfang 2011 hat er zudem seinen Bestand an inflationsgesicherten Anleihen und Derivaten um mehr als ein Viertel aufgestockt.
Ausgleich der Inflation
Die Grundidee von inflationsgeschützten Anleihen, auch Linker genannt, ist einfach: Der Schuldner zahlt nur eine geringe Rendite und gleicht im Gegenzug am Ende der Laufzeit die Inflation aus. Linker sind eine Versicherung gegen einen Anstieg der Inflation. „Wer erwartet, dass die Preise weiter steigen, für den sind Linker die beste Geldanlage“, sagt Stephan Kuhnke, Vorstandschef und Leiter des Portfoliomanagements beim Anleihemanager Bantleon.
Vorsicht: Der Bund koppelt den Inflationsausgleich seiner Linker nicht an die deutsche Geldentwertung, sondern an jene der Euro-Zone. Liegt die Inflation in Deutschland künftig über der der Euro-Zone, was wegen der Wirtschaftsprobleme der Peripheriestaaten wahrscheinlich ist, verlieren deutsche Anleger trotz Bundeslinker real Kaufkraft.
Ungeliebte Aktien
„Nein, nein und nochmals nein!“, schrieb Leser Manfred R. der WirtschaftsWoche, als diese kürzlich einige Aktien als geeignete Mittel gegen steigende Preise und Papiergeldentwertung empfohlen hatte, „der Deutsche kauft keine Aktien! Der Deutsche kauft Gold und Immobilien!“
Wohl wahr: „Aktien sind derzeit sowohl bei Profis, wie Versicherungen, als auch bei Privatleuten extrem unbeliebt; das waren historisch eigentlich immer gute Einstiegszeitpunkte“, sagt Deutschlands dienstältester Vermögensverwalter Jens Ehrhardt.