Taugt die vermietete Immobilie, wenn schon nicht als Renditeknüller, so wenigstens als Werterhalt? Historisch gesehen lautet die Antwort: eher selten.
Wer im Eigenheim wohnt, braucht sich nicht um den Marktwert zu scheren. Der aktuell wohl meistbeschrittene Weg, um sich gegen steigende Kosten und Preise zu wappnen, sind Sanierung, Ausbau und Verschönerung des eigenen Heims.
Panzerglas-Duschwand
Gegangen ist ihn Oliver Potthoff. Stolz führt der Rheinländer Besucher durch den neuen Garten und in das grundsanierte Haus. „Da auf der Terrasse habe ich die alten Waschbetonplatten gegen echten Granit ausgetauscht, der hält länger, als Sie und ich zusammen noch leben werden“, postuliert der Mittsechziger und zieht die ausgeleierte Cordhose wieder hoch. „Und drin ist die alte Wanne weg und eine bodengleiche Dusche reingekommen, hat ein paar Mark gekostet, aber was man hat, das hat man“, sagt der pensionierte Beamte.
Die „paar Mark waren 16.000 Euro“, ergänzt seine Frau, inklusive drei Kernbohrungen, italienischem Feinsteinzeug, Panzerglas-Duschwand und selbstreinigendem Ablauf, aber sie sei froh, „dass wir das jetzt gemacht haben, die Handwerker werden ja nicht billiger, und so haben unsere Kinder später auch noch was davon.“
Sparsamere Heizung und Dämm-Maßnahmen
Immobilienexperte Moll mag da nicht widersprechen: „Bei der Frage, ob Sanieren ein geeigneter Inflationsschutz ist, muss man zwischen Selbstnutzern und Kapitalanlegern unterscheiden. Beim Selbstnutzer ist Instandhaltung immer eine gute Idee, denn sie hebt nicht nur den Wert einer Immobilie, sie sorgt gerade in Gegenden mit schwacher Nachfrage dafür, dass Altbauten vermarktbar bleiben.“
Eine sparsamere Heizung oder Dämm-Maßnahmen lohnten sich für Selbstnutzer fast immer, sagt auch Rüdiger Hornung, Geschäftsführer der TÜV Süd Immowert, „damit bekämpfen Sie die Inflation an der wirksamsten Stelle, bei den überproportional steigenden Energiekosten“.