Inflation Angst vor der Inflation

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Sanierung, Ausbau und Verschönerung

Welche Städte beliebt sind - und teuer
Die Preise für Wohneigentum in Berlin (Bild: Reichstag) ziehen an. Vor allem 2010 stiegen die Preise für bestehende Wohnungen in Zentrumslagen deutlich. Im vergangenen Jahr kostete ein Quadratmeter im Zentrum bis zu 2500 Euro. Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern in Randlagen stagnierte hingegen eher. Quelle: Immobilienscout 24 Quelle: Reuters
Der Wohnungsmarkt wurde von gleich zwei Preistreibern angeschoben: Sowohl Selbstnutzer als auch Kapitalanleger suchten in Innenstadtlagen nach einer neuen Heimat für sich oder für ihr Geld. Trotz der jüngsten Preissteigerungen gilt der Berliner Wohnmarkt als vergleichsweise günstig. Das Mietniveau steigt zwar zuverlässig an, die Kaufpreise liegen jedoch weiterhin deutlich unter denen anderer europäischer Hauptstädte (Bild: Fernsehturm). Quelle: Reuters
Beliebte Stadtviertel sind nach wie vor Charlottenburg-Wilmersdorf (Bild: Schloss Charlottenburg), Mitte, Prenzlauer Berg sowie Friedrichshain-Kreuzberg. Gerade in gefragten Lagen wird das Angebot allerdings knapp. Wer einmal ein Objekt erworben hat, kann jedoch lange profitieren. Die weiterhin wachsende Nachfrage nach Mietwohnungen lässt die Preise steigen - im Schnitt um 4,5 Prozent. Die stärksten Preissteigerungen gab es mit zehn bis 15 Prozent in Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf. Quelle: dpa
In München (Bild: Marienplatz) sind manche Lagen fast leergekauft - Interessenten müssen oft lange nach der passenden Wohnung oder dem passenden Haus suchen. Entsprechend werden die wenigen verfügbaren Objekte zu Höchstpreisen gehandelt: Einfamilienhäuser sind teils ab einer Million Euro zu haben - wenn überhaupt. Quelle: ap
Den stärksten Anstieg zeigt die Nachfrage nach Eigentumswohnungen. Kaufwillige überbieten sich gegenseitig, um überhaupt zum Zug zu kommen. In Altstadtnähe sind Quadratmeterpreise ab 5.000 Euro eher die Regel als die Ausnahme. Mittlerweile weichen Interessenten auf benachbarte Lagen wie das frühere Arbeiterviertel Untergiesing aus.
Auch für Vermieter ist es in München (Bild: Schlosspark Nymphenburg) angenehm. Leerstand gibt es kaum, die Preise stiegen bisher kontinuierlich, scheinen aber die Obergrenze langsam zu erreichen. Auf hohem Niveau wird München wohl weiterhin ein teurer Standort bleiben. Quelle: dapd
Neben Münchens erfreuen sich auch Hamburgs Wohnungen größter Beliebtheit. Einer der großen (und teuren) Magnete ist die Hafen City: Moderne, schicke Gebäude mit Wasserblick ziehen Gutsituierte an. Eines Tages soll aus der Großbaustelle Elbphilharmonie (im Bild) ein pompöses Konzerthaus werden. Bis dahin müssen Anwohner sich wohl mit den Bauarbeiten arrangieren. Die Quadratmeterpreise liegen trotzdem oft zwischen 4.500 und 7.500 Euro. Die Kaufpreise für Wohnungen sind deutlich stärker gestiegen als der Bundesdurchschnitt. Quelle: dpa

Taugt die vermietete Immobilie, wenn schon nicht als Renditeknüller, so wenigstens als Werterhalt? Historisch gesehen lautet die Antwort: eher selten.

Wer im Eigenheim wohnt, braucht sich nicht um den Marktwert zu scheren. Der aktuell wohl meistbeschrittene Weg, um sich gegen steigende Kosten und Preise zu wappnen, sind Sanierung, Ausbau und Verschönerung des eigenen Heims.

Tipps zum Sparen von Heizkosten
Heiztemperatur richtig wählen Quelle: dpa
Temperaturabsenkung bei Abwesenheit Quelle: dpa
Türen, Fenster und Rolllädenkasten abdichten Quelle: dapd
Heizkörper entlüften Quelle: Ewald Fröch - Fotolia.com
Gerade der Brenner von Heizungsanlagen – gemeinhin Heizkessel genannt – muss regelmäßig eingestellt werden, Quelle: Kadmy - Fotolia.com
Heizkörper frei lassen, zur Wand isolieren Quelle: dpa
Thermostat digitale Temperaturregelung Quelle: sugar0607 - Fotolia.com

Panzerglas-Duschwand

Gegangen ist ihn Oliver Potthoff. Stolz führt der Rheinländer Besucher durch den neuen Garten und in das grundsanierte Haus. „Da auf der Terrasse habe ich die alten Waschbetonplatten gegen echten Granit ausgetauscht, der hält länger, als Sie und ich zusammen noch leben werden“, postuliert der Mittsechziger und zieht die ausgeleierte Cordhose wieder hoch. „Und drin ist die alte Wanne weg und eine bodengleiche Dusche reingekommen, hat ein paar Mark gekostet, aber was man hat, das hat man“, sagt der pensionierte Beamte.

Die „paar Mark waren 16.000 Euro“, ergänzt seine Frau, inklusive drei Kernbohrungen, italienischem Feinsteinzeug, Panzerglas-Duschwand und selbstreinigendem Ablauf, aber sie sei froh, „dass wir das jetzt gemacht haben, die Handwerker werden ja nicht billiger, und so haben unsere Kinder später auch noch was davon.“

Sparsamere Heizung und Dämm-Maßnahmen

Immobilienexperte Moll mag da nicht widersprechen: „Bei der Frage, ob Sanieren ein geeigneter Inflationsschutz ist, muss man zwischen Selbstnutzern und Kapitalanlegern unterscheiden. Beim Selbstnutzer ist Instandhaltung immer eine gute Idee, denn sie hebt nicht nur den Wert einer Immobilie, sie sorgt gerade in Gegenden mit schwacher Nachfrage dafür, dass Altbauten vermarktbar bleiben.“

Eine sparsamere Heizung oder Dämm-Maßnahmen lohnten sich für Selbstnutzer fast immer, sagt auch Rüdiger Hornung, Geschäftsführer der TÜV Süd Immowert, „damit bekämpfen Sie die Inflation an der wirksamsten Stelle, bei den überproportional steigenden Energiekosten“.

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