Insider berichten EZB erwägt Aufkauf von Unternehmensanleihen

Zur Ankurbelung der Konjunktur hält die Europäische Zentralbank das Tempo hoch und greift offenbar zur nächsten Maßnahme: Insidern zufolge plant die EZB den Aufkauf von Unternehmensanleihen.

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Die Europäische Zentralbank kämpft gegen die Konjunkturflaute. Quelle: dpa

Frankfurt Die Europäische Zentralbank (EZB) erwägt Insidern zufolge im Kampf gegen die Konjunkturflaute eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag von mehreren mit den Plänen vertrauten Personen erfuhr, bereiten die Notenbanker hinter den Kulissen den Aufkauf von Unternehmensanleihen vor. „Der Druck in diese Richtung ist hoch“, sagte ein mit den Debatten in der EZB-Spitze vertrauter Insider. Möglicherweise werde sich der EZB-Rat in seiner Sitzung Anfang Dezember offiziell damit beschäftigen. Eine Entscheidung zu diesem Zeitpunkt sei denkbar, aber nicht sicher. Mit dem Kauf der Unternehmensanleihen könnte dann wohl frühestens im ersten Quartal kommenden Jahres begonnen werden.

Das Tempo der Notenbanker ist überraschend hoch. Sie haben zur Ankurbelung der Konjunktur und der unerwünscht niedrigen Teuerung erst in den vergangenen Monaten ein ganzes Bündel von Maßnahmen auf den Weg gebracht. Dazu zählen unter anderem Geldspritzen für Banken und der massenhafte Aufkauf von Kreditverbriefungen und Pfandbriefen. Mit dem Kauf letztgenannter Papiere hatten sie erst am Montag begonnen.

„Nach Ansicht vieler im EZB-Rat hat sich aber das Konjunkturbild zuletzt ins Negative verschoben“, sagte einer der Insider zu Reuters. Es wachse bei der Notenbank die Befürchtung, dass die bislang beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichen könnten. Der Aufkauf von Unternehmensanleihen wäre ein nächster Schritt, um mehr Geld in die Wirtschaft zu pumpen. Ein EZB-Sprecher sagte, der EZB-Rat habe keine Entscheidung getroffen.

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