Islamische Republik Iran fürchtet keine negativen Folgen durch Trump-Wahl

Im Wahlkampf hatte Donald Trump das Atomabkommen mit dem Iran noch massiv kritisiert. Dennoch erwartet die Islamische Republik keine negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft, wenn Trump sein Amt im Januar antritt.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Viele europäische Banken halten sich mit Geschäften im Iran weiter zurück, was die Erholung der iranischen Wirtschaft erschwert. Quelle: Reuters

Frankfurt Die iranische Zentralbank erwartet durch die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten keine negativen Auswirkungen auf die Islamische Republik. Er gehe davon aus, dass das im Januar beschlossene Atomabkommen mit dem Westen auch unter dem neuen US-Präsidenten Bestand habe, sagte Peyman Ghorbani, der Vize-Gouverneur der iranischen Zentralbank, der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch am Rande einer Bankenkonferenz in Frankfurt.

Trump wird nach Einschätzung von Ghorbani nicht alles umsetzen, was er im Wahlkampf angekündigt hat. „Wir erwarten, dass Trump rationaler handeln wird, wenn er Präsident ist. Die Regierung wird zu dem Punkt kommen, an dem sie sagt, dass sie zum Atomabkommen steht – das ist der richtige Weg.“

Der Westen hatte den jahrelange Streit mit dem Iran über das Atomprogramm des Landes Anfang des Jahres beigelegt. Die USA und Europa hoben daraufhin viele Sanktionen gegen die Islamische Republik auf. Trump hat das Atomabkommen im Wahlkampf jedoch als „einen der schlechtesten Deals, der jemals gemacht wurde“ kritisiert. Und er kündigte an, den Vertrag im Falle eines Wahlsiegs neu verhandeln zu wollen.

Viele europäische Banken halten sich mit Geschäften im Iran weiter zurück, was die Erholung der iranischen Wirtschaft erschwert. Institute wie die Deutsche Bank, die Commerzbank oder die französische BNP Paribas bekamen in den USA wegen Sanktionsverstößen in der Vergangenheit hohe Strafen aufgebrummt. Deshalb sind heute viele extra vorsichtig. Ghorbani äußerte sich jedoch zuversichtlich, dass viele Geldhäuser ihre Zurückhaltung mit der Zeit aufgeben werden. „Früher oder später werden die großen europäischen Banken auch verstehen, dass sie das Eis brechen und mit dem Iran zusammenarbeiten müssen.“

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%