Japan kämpft mit Mini-Inflation Notenbankchef schließt niedrigere Negativzinsen nicht aus

Trotz seit Jahren niedriger Zinsen kommt die Inflation in Japan nicht in Gang. Der Gouverneur der Notenbank, Haruhiko Kuroda, schließt eine weitere Zinssenkung nicht aus – und nennt Europa als Beispiel.

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Der Chef der japanischen Notenbank sieht Spielräume für eine weitere Herabsetzung des Einlagezinses. Quelle: dpa

Tokio Der Gouverneur der japanischen Notenbank, Haruhiko Kuroda, schließt eine weitere Absenkung der Negativzinsen nicht aus. Die Negativzinspolitik der Bank von Japan habe ihre Grenze noch nicht erreicht, sagte Kuroda der Zeitung „Sankei“ in einem am Samstag veröffentlichten Interview. „Das Maß der von europäischen Zentralbanken eingeführten Negativzinsen ist größer als in Japan. Technisch gibt es auf jeden Fall Raum für eine weitere Senkung.“

Die japanische Notenbank hatte zu Jahresbeginn die Märkte überrascht und den Zinssatz für bestimmte Einlagen von Banken bei der Zentralbank auf minus 0,1 Prozent gesetzt. Die Zentralbank hofft, dass Strafzinsen die Banken dazu bringen, mehr Geld zu verleihen. Dadurch sollen Ausgaben und Inflation angekurbelt werden. Bislang ist das jedoch nicht gelungen.

In der Euro-Zone liegen die Leitzinsen seit März auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Darüber hinaus müssen Geldhäuser Strafzinsen zahlen, wenn sie bei der EZB über Nacht Geld parken. Inzwischen liegt dieser sogenannte Einlagensatz bei minus 0,4 Prozent.

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