Jörg Guido Hülsmann „Das Währungssystem ist Schuld an wachsender Ungleichheit“

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Der Preis einer Revolution wäre hoch

Sieben ästhetische Gold- und Edelmetall-Investments
SchmuckDie wahrscheinlich älteste und auch am weitesten verbreitete Art, in Gold zu investieren, ist in Schmuckform. Wer seine alten Ringe und Ketten zu Gold machen möchte, hat bei zahlreichen Juwelieren und Goldhändlern die Möglichkeit, seine Wertsachen aufwiegen und schätzen zu lassen. Das Geld gibt es zumeist bar oder per Scheck.Foto: pro aurum Quelle: Presse
BarrenWer sich sein Gold nicht um den Hals legt oder es in Form von Zahngold im Mund mit sich führt, der kann bei Goldhändlern und Banken Edelmetallbarren aus Gold, Silber, Platin oder Palladium kaufen. Bis zu einem Wert von 15.000 Euro erfolgt der Kauf anonym, darüber hinaus sind Banken, Sparkassen und Edelmetallhändler dazu verpflichtet, die Käuferpersonalien zu registrieren. Foto: pro arum Quelle: Presse
TafelbarrenDie Edelmetall-Service GmbH (ESG) bietet seit rund vier Jahren Barren zum Abbrechen an. Wie bei einer Tafel Schokolade lassen sich von 50 oder 100 Gramm schweren Barren kleine Stücke mit einem Gewicht von einem Gramm einfach abbrechen. Die ESG hat sich ihre Edelmetall-Investment Erfindung 2010 patentieren lassen: Gold-, Silber-, Platin- und Palladiumtafeln werden in der Schweiz bei Valcambi, dem größten Goldbarrenhersteller der Welt, produziert und inzwischen weltweit vertrieben. Bereits kurz nach der Markteinführung waren CombiBars rund um den Globus ein Standardprodukt wie Goldbarren oder Goldmünzen. In Deutschland erfolgt der Vertrieb des ESG-Produktes neben dem Edelmetallhandel auch über Sparkassen.Foto: Edelmetall-Service GmbH & Co. KG Quelle: Presse
Verschiedene MünzformenDer Handel mit Goldmünzen besteht aus vier Bereichen: Den Bullion Goldmünzen, die nur für die Geldanlage geprägt werden und quasi das Pendant zum Goldbarren darstellen. Dazu gehören beispielsweise der Krügerrand oder der kanadische Maple Leaf. Gedenkgoldmünzensind oft limitierte Goldmünzen, die als Sonderprägung zu Jubiläen oder Sammelserien ausgegeben werden. Dann gibt es noch die alten Umlaufgoldmünzen, die tatsächlich einmal als Zahlungsmittel dienten wie die britischen Sovereigns oder die Schweizer Goldvreneli. Den vierten Bereich machen die numismatischen Sammlermünzen aus, die beispielsweise von Münzauktionshäusern vertrieben werden.Foto: pro aurum Quelle: Presse
SammlermünzenSo gibt beispielsweise die australische Münzprägeanstalt Perth Mint jedes Jahr die Lunar-Sammlermünzen in Gold, Silber und Platin heraus. Aber auch die Bundesregierung wartet regelmäßig mit neuen, wertvollen Münzen auf. Foto: pro aurum Quelle: Presse
Die australische Münzprägeanstalt Perth Mint folgt bei ihren Sammlermünzen dem chinesischen Kalender. 2014 ist das Jahr des Pferdes, weshalb die neue Serie sich ganz dem Thema Pferd widmet. Die hier dargestellte Münze hat einen Goldgehalt von 99,99 Prozent und ist limitiert. Erhältlich ist sie in drei Größen: Die Zehntelunze kostet 182,79 Euro, die Viertelunze 424,87 Euro und die Unze 1.647,50 Euro. In der nicht-colorierten Version ist die Münze auch im Dreier-Set erhältlich - kostet dann aber stolze 2.255 Euro. Zur Münze dazu gibt es ein Echtheitszertifikat. Erhältlich ist sie ab Oktober 2014 und bestellt werden kann sie hier. Bild: Perth Mint Quelle: Presse
MünztafelnAuch die Münze, ebenfalls ein beliebtes Sammler- und Anlageobjekt, stellt die ESG seit 2012 im CombiBar-Verfahren her. Statt der üblichen Münze kaufen Anleger also Münztafeln aus Feinsilber - mit offizieller Münzzulassung auf den Cook Islands.Foto: pro aurum Quelle: Presse

Umso bedrohlicher müssen in Ihren Ohren Ankündigungen der Europäischen Zentralbank klingen, große Aufkaufprogramme zumindest in ihre Gedankenspiele aufzunehmen.

Das sehe ich natürlich mit Argwohn – aber überraschend kommt das für mich nicht. Wenn Sie sich die Zahlen anschauen zur Einkommens- und Vermögensentwicklungen, dann stellen Sie fest, dass sich die Probleme wie gesagt, in den vergangenen sechs Jahren verschlimmert haben. Es ist in der Wissenschaft sehr selten, dass man innerhalb von so kurzen Zeiträumen deutliche Verschiebungen bei den Verteilungsziffern sieht. Aber hier ist das der Fall. Indem die Geldschleusen – etwa durch die US-Notenbank FED – geöffnet wurden, um Staatsanleihen aufzukaufen und die Finanzmärkte zu stabilisieren, vergrößert sich die Ungleichheit. Diejenige, die bereits vermögend waren, haben von der Geldschwemme profitiert und sich von den Durchschnittsverdienern weiter abgekoppelt.

Diese Entwicklung ist irreparabel, oder?

Nicht unbedingt. Man kann diesen Prozess noch einfangen – der Preis dafür ist aber hoch. Wenn wir den Geldhahn zudrehen, indem wir beispielsweise eine Goldumlaufswährung einführen, würden die ganzen Finanzmärkte abschmieren. Das würde auch bedeuten, dass Versicherungen viel Geld verlieren würden und folglich die Rentenansprüche nach unten revidiert werden müssten. Die Wirtschaft würde einbrechen, die Arbeitslosigkeit würde hochschnellen. Für den Staat wäre es nicht mehr möglich, viele Leistungen zu gewährleisten, da auch die Regierungen kreditabhängig sind. Bund, Länder und Kommunen müssten Angestellte entlassen. Alles läge brach. Das ist ohne Frage ein sehr hoher Preis. Allerdings müssen wir auch die Alternative – wir lassen alles wie bisher – zu Ende denken. Denn auch hier sind die Folgen eklatant. Die Menschen verlieren Monat für Monat Geld: Die Zinsen sind geringer als die Inflation, die Tariferhöhungen geringer als die Preissteigerungen.

Die wichtigsten Fakten zu Gold

Welche weiteren Folgen drohen langfristig, wenn wir so weitermachen wie bisher?

Zunächst wird die Ungleichheits-Problematik immer erdrückender. Das haben wir diskutiert. Hinzu kommt: Die Fragilität der gesamten Wirtschaft wird größer. Ausganspunkt sind hier die Finanzmärkte und die Banken, die noch immer mit unglaublich niedrigen Eigenkapitalquoten und unglaublich geringer Liquidität arbeiten. Auch das ist eine direkte Folge des Währungssystems, das wir geschaffen haben. Im 19. Jahrhundert hatten die Banken etwa 40 bis 50 Prozent Eigenkapital und mindestens 25 Prozent Cash auf der Hand. Eine Bank war damals ein großes Haus mit hohen Mauern und dicken Panzern, sie beschützten tatsächlich viel Geld. Das ist heute einfach nicht der Fall.

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